Bericht: Apple wollte bei Twitter einsteigen

So erfolgreich Apple auch ist – dem Konzern gelang es bisher nicht, in der Welt der Online-Netzwerke Fuß zu fassen. Laut Medienberichten sollte ein großer Deal das Problem lösen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 70 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Apple hat sich laut Zeitungsberichten um einen groß angelegten Einstieg beim Online-Kurznachrichtendienst Twitter bemüht. Es sei um eine strategische Investition im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar gegangen, berichtete die New York Times am Samstag. Twitter wäre dabei insgesamt mit mehr als zehn Milliarden Dollar bewertet worden, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Derzeit gebe es keine Gespräche. Nach Informationen der Financial Times liegen die Verhandlungen mehr als ein Jahr zurück.

Während Apple mit seinen iPhones und iPads Milliarden verdient und mit der iTunes-Plattform den Vertrieb von Musik und anderer Medien umkrempelte, konnte das Unternehmen bisher nicht in der neuen Welt der Online-Netzwerke punkten. Sein Musik-Netzwerk Ping führt nach knapp zwei Jahren ein Schattendasein – obwohl das Potenzial mit mehr als 300 Millionen Nutzern der iTunes-Plattform riesig wäre. Apple-Chef Tim Cook gestand kürzlich ein, dass Ping sich schwach entwickelt habe und eingestellt werden könnte.

Apple wollte bei Ping ursprünglich mit Facebook zusammenarbeiten. Doch die Bedingungen des weltgrößten Online-Netzwerks seien unannehmbar gewesen, ließ damals Apple-Gründer Steve Jobs ohne nähere Erklärung fallen. Daraufhin zeichnete sich eine Annäherung mit Twitter ab. Im vergangenen Jahr wurden Twitter-Funktionen in großem Stil in Apples mobiles Betriebssystem iOS integriert. Laut Financial Times gab es zu dieser Zeit auch die Gespräche über einen Einstieg.

Inzwischen hat sich aber auch das Verhältnis zwischen Apple und Facebook verbessert. Von beiden Seiten wurde zuletzt erklärt, man sehe sich als Partner. Für Herbst wird auch eine vertiefte Integration von Facebook in die Apple-Software erwartet. Twitter betonte zuletzt außerdem, man habe genug Geld. Die Unternehmen scheinen dennoch eine besonders enge Beziehung zu haben: Beiden Zeitungen zufolge ist einer der Twitter-Vizepräsidenten, Kevin Thau, nur für die Zusammenarbeit mit Apple abgestellt. (pek)