Bürocomputer mit Intels Core-i3/i5/i7-Prozessoren

Die großen PC-Hersteller Fujitsu, HP und Lenovo stellen ihre neuen Bürocomputer-Generationen mit Intels jüngsten Prozessoren vor.

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Wie seit Jahren üblich, vollziehen die großen PC-Hersteller die Generationswechsel bei ihren teuersten Bürocomputer-Baureihen fast zeitgleich mit der Vorstellung neuer Intel-Chipsätze für dieses wichtige Marktsegment. Anlässlich der Consumer Electronics Show hatte Intel außer den Dual-Core-Prozessorbaureihen Core i3-500 und Core i5-600 mit integrierter "HD Graphics" auch die dazu passenden Mainboard-Chipsätze H55, H57 und Q57 eingeführt. Der Q57, der wie seine Vorgänger Q45, Q35 und Q965 Fernwartungsfunktionen mitbringt, repräsentiert (PDF-Datei) zusammen mit einigen der neuen Prozessoren die aktuelle Version des länger lieferbaren Stable Image Platform Program (SIPP) – auch wenn Intels SIPP-Webseite völlig veraltet und die diesbezüglichen Informationen auf der ARK-Seite des Q57 falsch sind.

Intel selbst hat mit dem etwa 110 Euro teuren DQ57TM (Tunnel Mountain) ein eigenes Q57-Mainboard im Angebot, das kleinere PC-Hersteller als Basis für vPro-kompatible Bürocomputer mit AMT-6.0-Fernwartungsfunktionen nutzen können. Zu den neuen Funktionen in AMT 6.0 gehört auch KVM-over-IP, also ein Fernzugriff auf den grafischen Desktop. Für die Fernwartung sind allerdings zusätzliche Programme nötig; Intel selbst bietet außer dem sogenannten IT Director noch eine Reihe von Technik-Demos an, die aber eher nicht zum produktiven Einsatz gedacht sind. Viele der "großen" Remote-Management- und Deployment-Systeme für Firmennetze unterstützen AMT-Funktionen, von manchen kleineren Fernwartungsprogrammen gibt es auch kostenlose Probeversionen (etwa von Radmin). VPro-System sind auch immer mit einem Trusted Platform Module (TPM 1.2) bestückt.

Bürocomputer mit Q57-Mainboards (10 Bilder)

Fujitsu Esprimo E9900

Kompakter Desktop-PC: Fujitsu Esprimo E9900 (Bild: Fujitsu)

Auch wenn die Notebooks (für die es die Q57-Mobilversionen QM57 und QS57 gibt) stückzahlmäßig und von der Wachstumsrate her die Desktop-PCs längst überrundet haben, sind Bürocomputer für gewerbliche Nutzer noch immer ein wichtiges Standbein für PC-Riesen wie Acer, Dell, Fujitsu, HP oder Lenovo. Hier stecken Intels Q-Chipsätze üblicherweise in den jeweils teuersten der "Corporate-Customer"- oder Business-Baureihen Veriton (Acer), OptiPlex (Dell), Esprimo (Fujitsu), Compaq Elite (HP) oder ThinkCentre (Lenovo). Solche Geräte unterscheiden sich aber nicht nur durch Chipsatz (beziehungsweise Mainboard) oder Fernwartungsfunktionen von PCs aus Consumer-Baureihen, sondern dafür gibt es vor allem erweiterte Service-Optionen, längere Lieferbarkeit und Ersatzteilversorgung sowie auch besonders sparsame und effiziente (Green-IT-)Ausstattungsvarianten. So gehört etwa der 0-Watt-PC von Fujitsu zur Esprimo-Serie, aber auch die anderen Hersteller bauen Energy-Star-5.0-kompatible Geräte mit 80-Plus-Netzteilen, die mittlerweile im optimalen Lastfall fast schon 90 Prozent Wirkungsgrad erreichen. Auch die nun gültige EuP-Richtlinie, also eine Leistungsaufnahme von unter 1 Watt im Soft-Off-Betriebsmodus ACPI S5, dürften die meisten Geräte einhalten – zumindest, sofern die Fernwartungsfunktionen und somit der Netzwerkadapter abgeschaltet sind. Viele der Profi-PCs erfüllen auch Richtlinien zur Schadstoffvermeidung wie EPEAT, Greenguard, Blauer Engel oder TCO. In einige der besonders kompakten Systeme (Small Form Factor, SFF) bauen die PC-Hersteller auch sparsamere 2,5-Zoll-Festplatten oder gar Solid-State Disks (SSDs) ein.

Fujitsu setzt den Q57 in den Business-PCs Esprimo P9000 (Tower) und E9000 (Kompakt-Desktop) ein, aber auch in der Workstation Celsius W280 – jeweils auf dem Mainboard D2912 im BTX-Format, das wohl einzig noch die Augsburger Fujitsu-Fertigung noch nutzt. Im kompakten Esprimo Q9000 steckt Notebook-Technik, nämlich der QM57. Von Esprimo P9000 und E9000 soll es auch 0-Watt-Versionen geben; die Netzteile erreichen bis zu 89 Prozent Wirkungsgrad. Endlich hat es auch Fujitsu geschafft, digitale Monitoranschlüsse (Single-Link-DVI und DisplayPort) direkt auf dem Mainboard unterzubringen. Leider hat Fujitsu noch keine Leistungsaufnahmewerte veröffentlicht; schon der "alte" 0-Watt-PC mit Core 2 Duo kam mit rund 30 Watt im Leerlauf unter Windows aus, Core-i5-Rechner mit Onboard- beziehungsweise "In-CPU"-Grafik könnten noch sparsamer werden.

Hewlett Packard (HP) will "bald" den Compaq 8100 Elite in einer Convertible-Microtower-(CMT-) und einer SFF-Version ausliefern. Auch hier sind optional 89-Prozent-Netzteile und SSDs zu haben. HP offeriert auch bereits Notebooks mit QM57-Mainboards, nämlich EliteBook 8440p/w sowie 8540p/w. In den ProBooks 6440b und 6540b steckt hingegen der HM57.

Lenovo kündigt die Baureihen ThinkCentre M90 und M90p an – mit ganz ähnlichen Funktionen wie die Konkurrenzgeräte. Eine Besonderheit ist der Secure Managed Client (SMC): Unter anderem durch Nutzung der Hardware-Virtualisierungsfunktionen VT-x und VT-d realisiert Lenovo den Betrieb von Windows 7, XP oder Vista in virtuellen Maschinen, die von einem zentralen Storage-System via LAN booten. Auch Lenovo hat mit ThinkPad T410 und T510 bereits Geräte mit QM57 im Angebot. (ciw)