Umweltbundesamt: Computer in der Verwaltung doppelt so lange nutzen
Die bisher vom IT-Rat des Bundes empfohlene Mindestnutzungszeit von beispielsweise drei Jahren fĂĽr Notebooks sei zu kurz, sagen Experten des Umweltbundesamts.

Wenn möglich, sollten Mini-PCs bevorzugt werden, meinen Umweltexperten.
(Bild: Ă–ko-Institut)
Computer sollten in der öffentlichen Verwaltung künftig viel länger benutzt werden als bisher, um Umwelt und Klima zu schonen. Diese Schlussfolgerung zieht das Umweltbundesamt (UBA) aus einer neuen Studie des Öko-Instituts und der Technischen Universität Berlin. Die bisher vom IT-Rat des Bundes empfohlene Mindestnutzungszeit von beispielsweise drei Jahren für Notebooks sei zu kurz, erklärten UBA-Vertreter am Mittwoch während einer Fachtagung zur IT-Beschaffung in Berlin. Die Computer sollten mindestens sechs Jahre lang genutzt werden, schlugen sie vor.
Sie stellten folgende Rechnung auf: Wenn Laptops in der Bundesverwaltung sechs Jahre genutzt wĂĽrden, lieĂźen sich innerhalb von zehn Jahren 71.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid und fast 100 Millionen Euro einsparen. Gleichzeitig wĂĽrden wertvolle Rohstoffe wie Silber, Gold, Palladium, Tantal, Gallium und Seltene Erden sorgsamer genutzt.
Mini-PCs statt Desktop-Computer
Um eine längere Nutzung zu ermöglichen, sollten Geräte beschafft werden, für die eine längere Haltbarkeit garantiert sei. Geräte, die für aufwendige Arbeiten nicht mehr geeignet seien, sollten im eigenen Hause für andere Zwecke weiterverwendet werden.
Außerdem empfehlen die Umweltexperten, Mini-PCs statt Desktop-Computern oder Notebooks einzusetzen. Die seien in der Nutzung deutlich energieeffizienter als vergleichbar ausgestattete Computer. Allerdings sollte die Entscheidung, Desktop-Computer oder Notebooks zu ersetzen, nicht fallen, ohne den gesamten Lebensweg der Geräte, die erwartete sowie tatsächliche Nutzungsdauer, die spezifischen Anforderungen der Nutzer und die Umweltauswirkungen zu berücksichtigen.
[Update 29.09.2016 – 15:40 Uhr] Statt Notebooks oder Desktop-Computern empfehlen die Experten Mini-PCs. Das war in der ursprünglichen Meldung falsch zusammengefasst und wurde korrigiert.
(mit Material der dpa) / (anw)