CES: Qnap-NAS mit AMD-Prozessoren

Der taiwanische Hersteller Qnap setzt in der Netzwerkspeicher-Baureihe TVS-x63 Embedded-Prozessoren von AMD ein.

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Qnap-NAS TVS x63 463 863 AMD G

Qnap-NAS der Baureihe TVS x63 mit AMD-G-SoCs.

(Bild: Qnap)

Lesezeit: 3 Min.

Seit Jahren hat AMD leistungsfähige x86-SoCs der Baureihe G für Embedded Systems im Angebot, doch in kompakten Netzwerkspeichern (NAS) dominieren ARM- und Intel-Atom-SoCs. Nun setzt Qnap ein AMD-G-SoC mit vier Kernen, 2,4 GHz Taktfrequenz und Radeon-GPU in der NAS-Familie TVS-x63 ein, die in Varianten mit vier, sechs und acht Festplattenschächten erhältlich ist. Bei dem AMD-Chip handelt es sich vermutlich um den "Steppe Eagle"-Typ GX424CC (GE424CIXJ44JB) mit vier Jaguar-Cores.

Die Funktion QvPC der Qnap-Firmware führt virtuelle Maschinen auf dem NAS aus.

(Bild: Qnap)

Qnap ordnet die TVS-x63-NAS im Produktbereich "SMB" ein, empfiehlt sie also für kleinere Firmen (Small and Medium Business, SMB). Da überrascht es etwas, dass Qnap auch die Radeon-GPU mit 4K-tauglichem HDMI-Ausgang hervorhebt – das wirkt wie eine Funktion, die eher für den Multimedia-Einsatz von Heim-NAS attraktiv ist. Doch mit der Funktion QvPC führen viele Qnap-NAS mit x86-SoCs virtuelle Maschinen mit x86-Betriebssystemen aus, lassen sich also wie ein PC nutzen. Einzelne USB-Ports lassen sich an eine VM durchreichen. Für die Virtualisierung nutzt die Qnap-Firmware QTS 4.1.2 AMD-V.

Zur Baureihe TVS-x63 gehören die Typen TVS-463, TVS-663 und TVS-863 mit vier, sechs oder acht Schnellwechselrahmen für SATA-Laufwerke oder -SSDs im 3,5- oder 2,5-Zoll-Format. Im TVS-863+ ist bereits eine PCIe-Karte mit 10-Gigabit-Ethernet-Adapter eingebaut, bei den anderen lässt sie sich nachrüsten. Ab Werk sind 4 oder 8 GByte RAM eingebaut, bis zu 16 GByte in Form von zwei DIMMs lassen sich einbauen.

Mit einer optionalen Dual-Port-10-Gigabit-Ethernet-Karte sollen laut Qnap Datentransferraten von mehr als 1,4 GByte/s beim Lesen von einem RAID-5-Verbund möglich sein, beim Schreiben immer noch 840 MByte/s. AES-verschlüsselte Daten lassen sich demnach mit bis zu 686 MByte/s lesen und mit 268 MByte/s schreiben.

Die Leistungsaufnahme mit vier stehenden Festplatten (HDD Standby) spezifiziert Qnap beim TVS-463 mit 34,8 Watt – das sind rund 14 Watt mehr als beim schwächeren TS-453 Pro mit Intel Celeron (20,7 Watt).

Qnap TVS-863 von hinten.

(Bild: Qnap)

Auf der Rückseite der Geräte sind je zwei Gigabit-Ethernet- und zwei HDMI-1.4a-Ports vorhanden sowie vier USB-3.0-Buchsen. Diese lassen sich auch nutzen, um Erweiterungsboxen der Typen UX-500P (5 Platten) oder UX-800P (8 Platten) anzuschließen. Im Vollausbau würde das NAS TVS-863 mit zwei UX-800P also 24 Laufwerke verwalten, beim Einsatz von 8-TByte-Festplatten wären 192 TByte Bruttokapazität möglich. Die NAS-Firmware liegt stets auf einer Disk-on-Module (Flash-Speicher) mit 512 MByte Kapazität.

Laut Qnap liefern die beiden HDMI-Ports maximal 4K-Auflösung, dann aber wohl nur mit höchstens 30 Bildern pro Sekunde. Außerdem erwähnt Qnap in Bezug auf die HDMI-Ports einen "Mirrored Mode", beide zeigen also vermutlich stets dasselbe Bild. (ciw)