China lässt iPhone 6 zu – nach Prüfung auf iOS-Hintertüren

Der Verkauf von iPhone 6 und iPhone Plus beginnt am 17. Oktober in China. Der verzögerte Starttermin ist auf die Prüfung durch eine Regulierungsbehörde zurückzuführen – sie zeigte sich besorgt über Systemdienste in iOS.

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Apple hat die Erlaubnis erhalten, iPhone 6 und iPhone 6 Plus in China zu vertreiben. Der Verkaufsstart folgt am 17. Oktober, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte – es wird sowohl bei den langjährigen Mobilfunkpartnern China Telecom und China Unicom erhältlich sein als auch beim weltgrößten Mobilfunkunternehmen China Mobile, das das iPhone erst seit Anfang des Jahres anbietet. Die Netzbetreiber haben zusammen über 1,2 Milliarden Kunden.

Das iPhone 6 wird demnächst auch bei dem weltgrößten Mobilfunk-Konzern China Mobile vertreten sein

(Bild: dpa, Adrian Bradshaw/Archiv)

Die im Vergleich zu USA, Deutschland und weiteren Ländern um mehrere Wochen verzögerte Verkaufsstart ist offenbar auf eine langwierige Prüfung durch das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnik (MIIT) zurückzuführen. Man habe vor der Zulassung "rigorose Sicherheitstests" durchgeführt, erklärte das MIIT.

Das Ministerium störte sich an lange Zeit undokumentierten Systemdiensten in iOS, die einem Angreifer unter bestimmten Voraussetzungen das Auslesen von zahlreichen Nutzerdaten erlauben. Apple hat den Zugriff auf diese angeblich für Diagnosezwecke gedachten Dienste mit iOS 8 stark eingeschränkt.

Das chinesische Staatsfernsehen hatte Apple im Sommer vorgeworfen, das iPhone könne für Spionagezwecke genutzt werden, da iOS häufig besuchte Orte aufzeichnet. Apple erwiderte, dass die gespeicherten Aufenthaltsorte nur lokal vorliegen und nicht an den Konzern übermittelt werden.

Apple hat nach Angabe des MIIT auch nochmals versichert, niemals mit einer staatlichen Stelle zusammengearbeitet zu haben, um eine Hintertür in den eigenen Produkten oder Diensten zu integrieren. (lbe)