EU-Kommission: Kinder im Internet besser schĂĽtzen
Die EU-Mitgliedsstaaten setzen nach Meinung von EU-Kommissarin Neelie Kroes Empfehlungen zum besseren Schutz von Kindern vor schädlichen oder illegalen Inhalten im Internet nur unzureichend um.
Kinder werden nach Ansicht von EU-Kommissarin Neelie Kroes im Internet immer noch unzureichend vor illegalen und schädlichen Inhalten geschützt. Das geht aus einem Bericht (PDF-Datei) hervor, in dem die EU-Kommission untersucht, wie die EU-Mitgliedsstaaten ihre Empfehlungen umsetzen. Die EU-Staaten hätten entweder nicht angemessen reagiert oder verfolgten unterschiedliche Konzepte dabei, illegale oder schädliche Inhalte zu melden und zu bekämpfen. Auch werde unzureichend sichergestellt, dass Kinder altersgerechte Inhalte abrufen oder vor schädlichen Videospielen geschützt werden.
Es gebe einige Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten, wie Hotlines überprüfen, ob die ihnen gemeldeten Inhalte legal oder schädlich sind, woher sie stammen und wie sie diese den zuständigen Behörden mitteilen. Auch nutzen die EU-Staaten unterschiedliche Alterseinstufungssysteme und technische Mittel, heißt es in dem Bericht.
Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin, sagte: "Kinder gehen heute schon in jüngerem Alter online und verbringen mehr Zeit im Web. Wir müssen jedoch dringend unsere Anstrengungen und unsere Zusammenarbeit zur Schulung und zum Schutz von Kindern in dieser sich stetig wandelnden digitalen Welt intensivieren." Dazu will Kroes noch dieses Jahr eine Strategie vorlegen.
Kroes plädiert dafür, die Bekanntheit von Hotlines zu steigern und die dafür eingesetzte Infrastruktur zu verbessern. Die Menschen sollten ihrer Ansicht nach besser für Risiken und Schutzmöglichkeiten im Internet sensibilisiert werden. Bei Online-Spielen sollten Alterseinstufungssysteme wie dem Pan European Game Information (PEGI) genutzt werden. Auch rät Kroes dazu, Verhaltenskodizes für den Einzelhandel zu entwickeln, um zu verhindern, dass nicht für sie geeignete Spiele an Kinder verkauft werden. (anw)