FBI muss Mozilla keine Informationen über Sicherheitslücke übergeben
Der Richter in einem Verfahren gegen einen Nutzer einer Kinderpornographie-Plattform hat es abgelehnt, dass Mozilla sich einmischt, um an Informationen über eine Sicherheitslücke im Tor-Browser zu kommen.
Das FBI muss Mozilla keine Informationen über eine mögliche Sicherheitslücke in seinem Web-Browser Firefox herausgeben. Richter Robert Bryan vom US-Bundesbezirksgericht im Western District of Washington in Tacoma hat es laut Newsweek abgelehnt, dass Mozilla in einem Verfahren intervenieren kann, in dem es um den Konsum und Besitz von Kinderpornographie geht.
Der beschuldigte Lehrer wurde ausfindig gemacht, obwohl er über das Anonymisierungsnetzwerk Tor die Kinderpornographie-Plattform Playpen besucht hatte. Das FBI hatte nämlich eine Sicherheitslücke im Tor-Webbrowser ausgenutzt, um auf Rechnern von Playpen-Besuchern Malware zu schleusen und so beispielsweise an ihre IP-Adressen heranzukommen. An dieser Methode ist auch die Verteidigung des angeklagten Lehrers interessiert, um zu überprüfen, ob alles rechtens zuging. Da der Tor-Browser zu Teilen aus Firefox-Code besteht, befürchtet Mozilla, von der Sicherheitslücke könnten Millionen Nutzer des Web-Browsers betroffen sein.
Sicherheitslücke als große Gefahr
Daher müsse Mozilla zuerst die Informationen zu der Sicherheitslücke bekommen, meint Mozillas Chef-Juristin Dixon-Thayer. Mozilla will die Regierung weiterhin juristisch dazu bringen, Informationen herauszugeben, berichtet Newsweek. Es müsse für jede Regierungsbehörde selbstverständlich sein, Sicherheitslücken zuerst jenen zu bringen, die sie schließen können, meint Mozilla. (anw)