Facebook testet laute Video-Anzeigen unter iOS

Bislang bleibt Filmreklame bei dem sozialen Netzwerk auf iPhone und iPad stumm – selbst wenn sie automatisch beim Scrollen losläuft. Künftig könnte sich das ändern.

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Facebook testet laute Video-Anzeigen unter iOS

Die Facebook-App, hier auf dem iPhone.

(Bild: Facebook)

Lesezeit: 2 Min.

Werbung mit Audiobegleitung ist vielen Internet-Verwendern verhasst – man ruft eine Website oder eine App auf und schon läuft der unerwünschte Ton los. Schon Videoreklame, die automatisch, wenn auch stumm startet, mögen viele nicht.

Das weltgrößte soziale Netwerk Facebook scheint vor solcherlei Nutzergroll keine Furcht zu haben, wenn man einem Bericht des IT-Blogs Mashable glauben kann: Demnach werden derzeit 15 Sekunden lange Werbeunterbrechungen getestet, die im Newsfeed sofort und mit aktiviertem Ton loslaufen, wenn man an ihnen vorbeiscrollt. Betroffen sind bislang einzig und allein Besitzer von iPhone und iPad mit der Facebook-iOS-App, die für das Unternehmen wohl die lukrativste Zielgruppe darstellen.

Wie breit und international der "Ad Trial" aufgestellt ist, ist bislang noch unklar. Anfangs werden laut dem Bericht allerdings nur Menschen in Australien mit der lauten Werbung konfrontiert.

Man habe einen "kleinen Test" laufen, erklärte Facebook gegenüber Mashable. Wer den Klang nicht hören will, könne ihn ja über die Einstellungen in der Facebook-App abdrehen, alternativ gehe dies auch im jeweiligen Video. Derzeit läuft es bei der Facebook-Videowerbung noch genau anders herum: Man muss, wenn man den Ton hören will, diesen explizit aktivieren.

Facebook selbst hatte in Untersuchungen, mit denen das soziale Netzwerk auf Werbekundenfang geht, festgestellt, dass Videoanzeigen, die laut loslaufen, von 80 Prozent der Nutzerschaft als negativ bewertet werden. Aus diesem Grund werden Untertitel empfohlen, die Facebook auch automatisch erstellen will. Dies erhöht dann angeblich die Videoansehdauer um 12 Prozent.

Die Facebook-App für iOS hat nicht den besten Ruf: So galt sie lange als großer Akkufresser und sorgte zudem mit allerlei Tricks dafür, stets im Hintergrund aktiv zu bleiben. Sie ist zudem nicht besonders performant. Mancher Nutzer verwendet daher schlicht Facebook als Web-App. (bsc)