Finnland: DDoS-Attacke auf Heizungssteuerung
Im sĂĽdostfinnischen Lappeenranta fielen in einer Wohnanlage die Heizungen nach einer DDoS-Attacke aus.
Bewohner zweier Wohngebäude im südostfinnischen Lappeenranta mussten bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt einige Tage mit Heizungsproblemen leben. Grund war eine DDoS-Attacke auf die Computersteuerung der Heizungsanlage, wie das Newsblog Metropolitan.fi berichtet. Unklar ist, wer die DDoS-Attacken veranlasste.
Die Attacke lief in mehreren Wellen von Ende Oktober bis zum 3. November, heißt es in dem Bericht. Der Steuerungscomputer reagierte darauf jeweils mit einem Neustart, wodurch die Heizungsanlage nicht recht in Gang kam. Die Hausverwaltung der Firma Valtia habe den Angriffen begegnen können, indem der Datenverkehr eingeschränkt wurde. Ansonsten wären auf sie durch die nötige Umquartierung er Bewohner und durch mögliche Kälteschäden an der Heizungsanlage einige Kosten hinzugekommen.
Fragt sich, warum die Heizungsanlage überhaupt ans Internet angeschlossen ist. Dazu führt die Hausverwaltungsfirma zwei Gründe an: Erstens übermittele das Heizungssystem einen Alarm, falls es Probleme gebe. Dadurch könnten Techniker schnell eingreifen und größere Schäden vermeiden. Zweitens ergäben sich durch die herkömmliche Fernwartung und Verwaltung der Heizungsanlage Einsparungen.
Update 8.11.2016, 18.57 Uhr: Hinter der Störung des Heizungssystems in Lappeenranta stecken Kriminelle, vermutet die finnische Regulierungsbehörde Ficora laut dem finnischen Rundfunk YLE. Das eigentliche Ziel des koordinierten Angriffs liege aber wohl außerhalb Finnlands. (anw)