Foxconn bedauert Selbsttötungen von Mitarbeitern
In diesem Jahr haben sich bereits sechs chinesische Mitarbeiter des taiwanischen Auftragsfertigers selbst getötet. Das Unternehmen beteuert, die Arbeitsbedingungen seien einwandfrei.
In diesem Jahr haben sich Medienberichten zufolge bereits sechs chinesische Mitarbeiter des taiwanischen Auftragsfertigers Foxconn das Leben genommen. Zwei weitere Mitarbeiter haben ihre Selbsttötungsversuche überlebt, berichtet die englischsprachige Tageszeitung China Daily. Die Polizei untersuche die Todesfälle, es sind aber noch keine Informationen über die Motive der Verstorbenen bekannt. Nachdem sich diese Woche in Shenzen eine 24-jährige Mitarbeiterin getötet hat, drückte Foxconn laut einer Meldung der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua sein Bedauern aus.
Das Unternehmen beteuert, die Arbeitsbedingungen in seinen Fertigungsstätten seien "Weltklasse". Die Foxconn-Firmenleitung hatte bereits nach einer Selbsttötung im Juli 2009 eine Telefonhotline für die Mitarbeiter eingerichtet, berichtet das Wall Street Journal. In diesem Monat seien ein Beratungszentrum eingerichtet, externe Experten hinzugezogen und Freizeitprogramme ausgeweitet worden.
Foxconn fertigt unter anderem Hardware für Apple, HP, Dell und Sony. In Shenzen beschäftigt das Unternehmen rund 300.000 Menschen, in der Volksrepublik China insgesamt 800.000 Menschen. 1999 betrug die jährliche Selbsttötungsrate in China nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation rund 14 pro 100.000 Einwohner. Dagegen haben sich in den vergangenen Jahren laut Wall Street Journal jährlich jeweils ein oder zwei Foxconn-Mitarbeiter das Leben genommen.
Die Arbeitsbedingungen bei Foxconn waren 2006 Gegenstand einer Auseinandersetzung zwischen dem Unternehmen und der China Business News, die einen Bericht über angebliche Missstände veröffentlicht hatte. Eine von Apple initiierte Untersuchung hatte einige Vorwürfe entkräften können, allerdings sollen Überstunden um 35 Prozent über dem Maximum gelegen haben. Zu einem Viertel der untersuchten Zeit haben Angestellten mehr als sechs Tage in Folge gearbeitet. (anw)