GDC: Minecraft und Red Dead Redemption räumen Spiele-Oscars ab

Bei den Verleihungen des Independent Game Festivals und der Game Developers Choice Awards dominierten zwei Open-World-Spiele. Aber auch das Horror-Spiel Amnesia wurde mehrfach ausgezeichnet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 101 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.

Goldmine: Minecraft bescherte seinem Entwickler Markus Persson bereits Einnahmen von ĂĽber 20 Millionen Euro.

(Bild: Mojang)

Minecraft sieht mit seiner Klötzchengrafik nicht gerade schön aus. Fertig ist es auch noch nicht. Und trotzdem konnte sein Programmierer Markus Persson von dem Spiel bereits fast 1,5 Millionen Exemplare zum Stückpreis von 15 Euro verkaufen – online, als Download. In den kommenden Monaten dürfte die Zahl noch weiter anwachsen, gehört doch sein Spiel zu den großen Abräumern sowohl des Independent Game Festivals als auch der Game Developers Choice Awards, die anlässlich der Game Developers Conference im Moscone Center in San Francisco vergeben wurden.

Horror-Atmosphäre statt plumper Action brachte Amnesia Preise für Ton und Technik ein.

(Bild: Frictional Games)

Es ist das erste Mal, dass ein Spiel nicht nur zwei Independent-Preise (Audience Award und den Hauptpreis Seumas McNelly Grand Prize), sondern auch gleich dreimal bei den Haupt-Entwickler-Preisen (Bestes Debüt, Bestes Download-Spiel und den Innovations-Preis) ausgezeichnet wurde und hier Konkurrenten wie Limbo und Super Meat Boy ausstach. Der Reiz des Spiels besteht wohl in der völligen Freiheit, die es Spielern gewährt, aus Klötzchen, die sie zum Teil in Minen abbauen müssen, ganze Landschaften zu bauen. Neben einem freien Baumodus gibt es auch einen Beta-Modus, in dem nachts Monster auftauchen und den Spieler attackieren. Der muss tagsüber eine möglichst stabile Festung zum Schutz bauen. Persson arbeitet derzeit an einer iOS-Umsetzung. Bislang ist Minecraft im Web-Browser, unter Windows, Mac OS und Linux spielbar.

Als zweites Spiel konnte das Horror-Adventure Amnesia: The Dark Descent gleich mehrfach bei den Independent-Auszeichnungen zuschlagen. Die Juroren kürten es zum Spiel mit der besten Technik, dem besten Ton, und zeichneten es mit dem gesponserten Vision-Preis des Download-Anbieters Direct2Drive aus. Das für Windows, Mac OS und Linux erhältliche Spiel will den aus der Ego-Perspektive agierenden Spielern mit seiner Atmosphäre und Geschichte in den Bann ziehen.

Mit jeweils einem Independent-Preis wurden Desktop Dungeons (Windows, bestes Design), Helsing's Fire (iOS, bestes Mobilspiel), Bit.Trip Runner (WiiWare, Exzellente visuelle Kunst), Fract (Windows, Mac OS, Bestes Studentenspiel) und das abgedrehte Fecht-Spiel Nidhogg (PC, unveröffentlicht) des Spiele-Künstlers Mark "Messhof" Essen mit dem Nuovo Award bedacht.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.


Der in Los Angeles lebende Mark Essen ist für seine abstrus schweren, exzellent steuerbaren Kunstspiele bekannt. Auch Nidhogg fällt mit seiner verstörenden 8-Bit-Ästhetik aus dem Rahmen. (1:00 min)

Bei den von Tim Schafer moderierten Game Developers Choice Awards, bei denen Spieleentwickler ihre Lieblingstitel küren, ließ der Spätwestern Red Dead Redemption die Konkurrenz im Staub zurück. Gleich viermal ging das Western-Epos als Sieger vom Platz (Bester Ton, Bestes Spieldesign, Beste Technik und Bestes Spiel). Da blieb für die Mitbewerber nicht mehr viel übrig: Mass Effect 2 konnte sich noch den Preis für die beste Story und Limbo für die beste visuelle Kunst sichern.

In derselben Kategorie gewann Limbo noch im Vorjahr bei den Independent-Spielen, war inzwischen jedoch von Microsoft auf der Xbox 360 veröffentlicht worden. Die für ihr iOS-Spiel Cut the Rope als bestes Mobilspiel ausgezeichneten Entwickler Semyon und Efim Voinov von ZeptoLab blieben der Veranstaltung fern und konnten ihren Preis nicht entgegenehmen. Zu den Verlierern des Abends gehörten God of War 3 und Heavy Rain von Sony Computer Entertainment, die jeweils dreimal nominiert waren, aber leer ausgingen.

FĂĽr sein Lebenswerk wurde Peter Molyneux von Lionhead ausgezeichnet. Den Pioneer-Award bekam der Japaner Yu Suzuki, der fĂĽr Sega unter anderem Virtua Fighter und Shenmue entwickelte. (hag)