Google Now soll dereinst Gespräche analysieren
Google Now soll einmal wissen, worĂĽber man wann mit wem gesprochen hat. Das wĂĽnscht sich Google-Manager Sundar Pichai. Und ab heute gibt es Instanzen der Google Compute Engine billiger.
Google Now soll laufend mithören und sich alles merken. Das wünscht sich Sundar Pichai. Er ist bei Google für Android und ChromeOS verantwortlich. Auf der Google-Veranstaltung Atmosphere sprach er über mögliche zukünftige Features: "Ich habe diese Situation die ganze Zeit: Wenn ich in Besprechungen mit Leuten bin, wünsche ich, dass mir Google Now auf dem Weg dorthin sagt 'Das sind die jüngsten Unterhaltungen, die Sie mit dieser Person geführt haben: …' (und diese auflistet). Dass es mir kontextbezogene Informationen gibt, die relevant sind."
Atmosphere war eine Werbeveranstaltung für den Einsatz von Google-Applikationen im beruflichen Umfeld. Urs Hölzle, bei Google für die technische Infrastruktur verantwortlich, kündigte dazu eine Preissenkung an: Die Tarife für Instanzen der Google Compute Engine werden weltweit um bis zu zehn Prozent gesenkt. Die niedrigeren Preise gelten ab sofort und seien durch deutliche zurückgegangene Hardwarekosten möglich geworden. Dabei sind die Preise in den USA auch weiterhin niedriger als die für Europa und Asien
Google profitiert offensichtlich von Skalenvorteilen. "Gmail hat über 750 Millionen Nutzer", freute sich Pichai, "Es wächst rasch und ist auf dem Weg, ein Milliarden-User-Produkt zu werden." Der Cloudspeicher Drive zählt inzwischen 240 Millionen Nutzer. Das sei eine Verdoppelung im Jahresabstand. Die Drive-Nutzung auf mobilen Endgeräten sei binnen Jahresfrist sogar um 350 Prozent gestiegen.
Chromebooks, Android Wear
Steil bergauf geht es auch bei den Chromebooks, vor allem bei Schülern und Studenten. "Das Moment war unglaublich zu beobachten. Insbesondere im Bildungsbereich bringen wir viel weiter. So weit wir sehen, ist es das meistverkaufte Gerät im Bildungsbereich in den USA", berichtete der Google-Manager, "Vor 18 Monaten waren wir bei fünf Prozent (Marktanteil), jetzt nähern wir uns fast 50 Prozent an."
Erst am Anfang stehe indes am Körper getragene Hardware. "Wir arbeiten viel an Wearables, ich probiere ununterbrochen neue Dinge aus", sagte Pichai und verglich die jetzt am Markt erhältlichen Android-Wear-Smartwatches mit dem allerersten, 2008 eingeführten Android-Smartphone G1. "Wir haben die Reise gerade begonnen. Es ist die erste Version."
Keine Rechte an Eigenwerbung
Der werbliche Effekt der Atmosphere-Veranstaltung stellte sich nicht immer ein. Google hatte vorab um Registrierung für den YouTube-Livestream gebeten, und schickte kurz vor Beginn personalisierte Links aus. Diese führten bei manchen Usern aber nur zu Internal Server Errors. Der Versuch, der Aufforderung zum Fragestellen auf Google+ zu folgen, löste beim Autor dieser Zeilen eine Endlosschleife aufpoppender Fenster aus.
Und ĂĽberhaupt das Nachsehen hatten Interessierte aus Deutschland. Ihnen zeigte YouTube statt des Livestreams diesen lapidaren Hinweis: "Live Streaming is not available in your country due to rights issues." Sie mĂĽssen also mit der Aufzeichnung vorliebnehmen. (ds)