Google will Motorola Mobility selbstständig belassen
Andrew Rubin, für Googles Mobilfunkgeschäft verantwortlich, bekräftigte, er sei vor allem an Motorolas Patenten interessiert. Unterdessen kursieren Einzelheiten aus Steve Jobs' Biografie, aus denen seine Gegnerschaft gegen Googles Android deutlich wird.
Der Internetdienstleister Google will Motorola Mobility nach der geplanten Übernahme als ein weiterhin eigenständiges Unternehmen laufen lassen. Dies bekräftigte der für Googles Mobilfunkgeschäft zuständige Manager Andrew Rubin auf der Konferenz AsiaD in Hongkong. Die Übernahme von Motorola bedeute nicht, Google steige ins Hardware-Geschäft ein.
Mitte August hatte Google bekannt gegeben, Motorola Mobility für rund 12,5 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen. Falls die Wettbewerbshüter zustimmen, könnte das Geschäft um die kommende Jahreswende herum über die Bühne gehen. Dabei hat es der Internetdienstleister vor allem auf dessen rund 17.000 Patente und 7500 Patentanträge abgesehen, um sich für patentrechtliche Auseinandersetzungen wappnen zu können.
Dies betonte Rubin in Hongkong erneut. Er strebt nach eigenen Angaben einen "Patentfrieden" an. Dabei schweben ihm Lizenzierungsprozeduren wie bei GSM oder MP3 als geeignete Modelle vor.
Unterdessen kursieren – unter anderem transportiert von der New York Times – vorab an die Öffentlichkeit geratene Einzelheiten aus der Biografie des vor Kurzem verstorbenen Apple-Gründers Steve Jobs, aus denen hervorgeht, dass er Googles mobiles Betriebssystem Android als "gestohlenes Produkt" betrachtet habe und es "zerstören" wollte. Gegenüber dem damaligen Google-Chef Eric Schmidt habe Jobs die Möglichkeit verworfen, Patentrechtsstreitigkeiten gegen eine Geldzahlung beizulegen. Die von Walter Isaacson verfasste Biografie soll am kommenden Montag erscheinen. (anw)