Intel verspricht 3,5 Watt TDP fĂĽr Netbook-Atom N2600

Der kommende "Cedarview"-Atom N2600 mit zwei CPU-Kernen und 1,6 GHz Taktfrequenz soll besonders sparsam arbeiten.

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Intel verspricht weniger als 3,5 Watt Leistungsaufnahme fĂĽr den Atom N2600

(Bild: Intel)

Nach der ungewöhnlichen, weil kommentarlosen Veröffentlichung erster Hinweise auf die 32-Nanometer-Atoms D2700 und D2500 für billige Desktop-PCs sind nun auf Intels Webseite Datenblätter auch für die Netbook-Atoms N2800 und N2600 aufgetaucht. Demnach soll der 1,86-GHz-Prozessor Atom N2800 mit einer Thermal Design Power (TDP) von 6,5 Watt auskommen, der 1,6-GHz-Typ N2600 mit lediglich 3,5 Watt. Intel weist einerseits darauf hin, dass die TDP nicht das theoretische Maximum der Leistungsaufnahme darstellt, verspricht aber andererseits eine mittlere Leistungsaufnahme von knapp 1,1 Watt für den Atom N2600 und 0,7 Watt mehr für das neue "Spitzenmodell".

Offenbar will Intel den Konkurrenten AMD, der mit dem C-50 (9 Watt) und besonders dem E-350 (18 Watt) bei Net- und Notebooks Erfolge einheimste, über die Leistungsaufnahme bremsen. Ein Referenzdesign von Intel verspricht lüfterlose und extrem flache Billig-Notebooks. Mit seinen 3,5 Watt ist der Doppelkern N2600 sogar eine Alternative zum bisher glücklosen Single-Core Atom Z670 (Oak Trail) für Tablets, der mit 3 Watt nur einen einzigen 1,5-GHz-Kern antreibt sowie einen "halben" 32-Bit-Speicherkanal.

Allerdings gibt es einen Haken: Intel hat offenbar Probleme mit den Treibern für die Cedarview-Grafik, die bei bei D2700 und N2800 GMA 3650 heißt (PDF-Datei) und mit 640 MHz läuft. Die GMA 3600 von D2500 und N2600 taktet mit höchstens 400 MHz und kann zwar HD-Videos, nicht aber Blu-ray-Discs decodieren – das bleibt der GMA 3650 vorbehalten.

Laut Spekulationen hat Intel die Cedarview-GPU von Imagination Technologies zugekauft. Nach einer Ankündigung Anfang 2010 soll der PowerVR SGX545 DirectX 10.1 "voll unterstützen" – so hatte Intel auch die Cedarview-Grafik noch im April spezifiziert. Im Datenblatt (PDF-Datei) ist nun lediglich von DirectX 9 sowie den DirectX-10-Funktionen "64-bit FP Color Format, NPO2 Tiling und 180 Degree Rotation" zu lesen.

AMD hingegen hat C-50 und E-350 mit DirectX-11-Grafik bestückt und mittlerweile auch die Nachfolger C-60 und E-450 nachgeschoben. Der C-60 kann dank Turbo von 1 auf 1,33 GHz hochtakten. Die integrierte Radeon HD 6290 kann im Unterschied zur älteren Radeon HD 6250 den Basistakt von 276 MHz ebenfalls per Turbo auf 400 MHz steigern. Die Radeon HD 6320 im E-450 bringt es sogar auf bis zu 600 MHz.

Für die AMD-Sparprozessoren ist noch der Ein-Chip-"Chipsatz" A50M nötig, den es in einer Version mit 2,7 Watt TDP gibt (PDF-Datei); Intel spezifiziert den NM10 der Atoms hingegen mit 2,1 Watt. Die Southbridges erreichen ihre maximale Leistungsaufnahme allerdings wohl selten, etwa bei schnellen PCI-Express- und SATA-Datentransfers auf mehreren Ports gleichzeitig. (ciw)