Intels nächste Server-Chipsätze mit SAS-6G-RAID-Adaptern
Die "Patsburg"-Chipsätze für die Mitte 2011 erwarteten Xeons der Sandy-Bridge-Generation sollen einen SAS-x4-Port und Software-RAID bringen.
Intels Prozessorbaureihe Xeon dominiert den Server-Markt, insbesondere bei den Maschinen mit einer oder zwei CPU-Fassungen. Weil es für die nötigen Mainboards keine alternativen Server-Chipsätze gibt, sind auch Intels Chipsätze in Servern weit verbreitet. Mitte 2011 sollen auch die Xeon-Baureihen für Dual-Socket-Server auf die Sandy-Bridge-Mikroarchitektur wechseln, dann steht – wie bei Intel üblich – auch eine neue Chipsatz-Generation an. Für diese Server ist der Chipsatz mit dem Codenamen Patsburg gedacht, der – wie auch die Cougar-Point- beziehungsweise Serie-6-Chipsätze für die Desktop-PC-Versionen von Sandy Bridge – per DMI2 mit dem PCI Express Root Complex in der CPU kommunizieren, im Klartext: Endlich mit den vollen 5 Gigatransfers pro Sekunde (GT/s) der zweiten PCIe-Generation.
Zusätzlich zu den bei Intel-Chipsätzen seit Jahren üblichen integrierten Controllern für sechs SATA-Ports soll Patsburg auch SAS-6G-Festplatten anbinden, und zwar über einen SAS-x4-Port, der die Spezifikation Serial Attached SCSI 2.1 sowie SAS Expander unterstützt. Damit lassen sich im Prinzip Dutzende von Festplatten direkt am Chipsatz anbinden, auch über bis zu 10 Meter lange externe Kabel in externen Storage-Boxen. SAS-Hostadapter funktionieren dabei üblicherweise auch mit Serial-ATA-Disks, aber SATA-Hostadapter nicht mit SAS-Laufwerken.
Gleichzeitig wirbt Intel für den Einsatz von Software-RAID anstelle von "echten" Hardware-Hostadaptern, die bei Servern und Workstations noch recht beliebt sind. Bei sogenanntem Hardware-RAID besitzt der Hostadapter nicht nur einen Schnittstellen-Controller, sondern auch einen eigenen Prozessor, der beispielsweise die redundanten Fehlerkorrekturdaten für die RAID-Level 5 oder 6 berechnet. Manche Ausführungen solcher Hostadapter sind mit per Batterie, Flash-Speicher oder Kondensator gepuffertem und ECC-geschütztem RAM bestückt, um das Risiko von Fehlern in den auf die Festplatten geschriebenen Daten weiter zu senken. Die eigenen Caches der Festplatten werden in dieser Betriebsart oft abgeschaltet.
Der Nachteil solcher Hardware-RAID-Systeme ist die vergleichsweise geringe Performance im Vergleich zu Software-RAID, das entweder über einen speziellen Treiber für einen SATA- oder SAS-Adapter mit RAID-Firmware realisiert wird oder gleich mit den Mitteln des Betriebssystems – und somit unabhängig ist von bestimmten Hostadaptern oder Treiberversionen. In einer Präsentation streicht Intel diese Vorteile von Software-RAID heraus. (ciw)