IoT: Sierra Wireless wird weltweiter Mobilfunkanbieter

Sierra Wireless ist vor allem für seine Mobilfunk-Modems bekannt. Durch strategische Übernahmen wird es zum weltweiten Mobilfunk-Anbieter für das Internet of Things.

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Stromzähler

Die fortschreitende Vernetzung von Dingen, wie hier einem Stromzähler, wird eine große Zahl zusätzlicher Mobilfunkanschlüsse erfordern. Von diesem Trend möchten die Kanadier profitieren.

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Der kanadische Spezialist für Mobilfunk-Modems Sierra Wireless hat diese Woche die Übernahme des virtuellen Mobilfunk-Anbieters (MVNO) MobiquiThings bekanntgegeben. Damit wird Sierra Wireless zum weltweiten Anbieter von Mobilfunk für Unternehmen, die viele Anschlüsse benötigen. Dabei geht es vor allem um Datenverbindungen zwischen Maschinen (M2M). Antrieb für die strategische Erweiterung des Geschäftsfeldes ist das Internet of Things (IoT). Sierra Wireless möchte Modems, Datenübertragung und damit verbundene Dienstleistungen aus einer Hand bieten.

Embedded SIM werden fix in Chipsätze integriert.

(Bild: Sierra Wireless)

MobiquiThings hat zwar nur etwa 75 Kunden, betreibt für sie aber über 100.000 Mobilfunk-Anschlüsse in aller Welt. Die Firma stellt ihren Kunden robuste SIM-Karten zur Verfügung und kümmert sich unter anderem um die dynamische Auswahl des Sendernetzes. Dabei greift MobiquiThings in jedem Land auf mindestens zwei Netzbetreiber zurück.

Sierra Wireless wird voraussichtlich im August 14 Millionen Euro für MobiquiThings bezahlen, das bisher noch in privater Hand ist. Dazu kommt 2017 eine erfolgsabhängige Prämie. MobiquiThings hat seinen Hauptsitz in Sophia-Antipolis und unterhält Niederlassungen in Paris, Frankfurt und Stuttgart.

Vergangene Woche haben die Kanadier die Übernahme von Accel Networks abgeschlossen. Dieser US-Betrieb unterstützt über 300 Großkunden in den USA dabei, fixe Standorte mit LTE-Datenanbindungen zu versorgen. Accel kann nach eigenen Angaben die Mobilfunkversorgung an einem Standort deutlich genauer vorhersagen, als es mit den Netzabdeckungskarten der Netzbetreiber möglich wäre. So kann das jeweils beste Netz gewählt werden.

Maestro-Antenne

(Bild: Accel Networks)

Außerdem liefert Accel Networks eine knapp eineinhalb Kilogramm schwere Mobilfunkantenne namens Maestro für die Wandmontage in Innenräumen. Sie soll Funksignale von 700 MHz bis 2,4 GHz um mindestens 6 dBi verstärken. Damit sollen die Datenraten auch in funkwidrigen Gebäuden wie etwa Einkaufszentren mindestens so gut sein, wie mit DSL.

Nach eigenen Angaben ist Accel Networks der einzige Anbieter in den USA, der einen Service Level für Mobilfunkanbindungen garantiert. Der gebotene Level ist allerdings bescheiden. Die US-Firma hat weniger als 30 eigene Mitarbeiter und setzt auf Reseller – auch das kommt Sierra Wireless gelegen. Bereits im Januar hatten die Kanadier den schwedischen MVNO Maingate übernommen. Maingate vernetzt den Angaben zu Folge eine halbe Million Geräte in Europa. (ds)