Liberty-Global-Chef: "Netflix lĂĽgt"
Netflix beschwere sich zu Unrecht darĂĽber, dass seine Dienste bei seinem Konzern langsamer laufen, sagt dessen Chef Mike Fries.
Mike Fries, Chef des Kabelkonzerns Liberty Global, ist zumindest auf Netflix nicht gut zu sprechen. Der Streaming-Anbieter habe sich so wie andere Anbieter darüber beschwert, dass "ihre Dienste bei uns oder anderen langsamer laufen", sagte er dem Handelsblatt. Wenn es Probleme gibt, hänge das aber oft damit zusammen, dass sie die Daten nicht richtig zuführen. "Das Problem liegt an der von ihnen genutzten Infrastruktur."
Netflix wolle die Anbieter dazu bringen, mit ihnen einen Deal für die Übertragung abzuschließen, sagte Fries weiter. Oder die Anbieter würden bestraft, wenn sie es nicht tun. Ihn ärgere es, wenn unzutreffende Gründe angeführt werden. "Uns stört nur, wenn jemand lügt", sagte Fries.
"Telekom hat kein gutes Netz"
Auf den Umstand, dass einige Konzerne wie ehedem die Deutsche Telekom für die Durchleitung von Daten bezahlt werden wollen, sagte Fries, sein Konzern habe das nicht nötig, weil er die Bandbreiten habe. Die Telekom mag das fordern, weil sie kein gutes Netz habe.
Zu der Frage, ob Zero-Rating, bei dem manche Daten nicht das gebuchte Datenvolumen von Kunden belasten, die Netzneutralität verletze, sagte Fries: "Wenn wir einen Vertrag mit einem Unternehmen haben und sich ein drittes das nicht leisten will, kann es sich mit einem anderen Anbieter zusammentun. Es sollte um das Beste für den Kunden gehen."
Liberty Global ist mit 27 Millionen Kunden in 14 Ländern der größte Kabelanbieter der Welt. In Deutschland ist er mit Unitymedia vertreten. (anw)