MWC 2016: Marfeel - schlanke mobile AMP-Websites für jedermann

Das Werbetechnik-Unternehmen Marfeel verspricht, Websites in wenigen Minuten kompatibel zu Googles Standard AMP zu machen. Dafür begeben sich Kunden allerdings in eine enge Abhängigkeit mit dem Unternehmen.

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AMP

(Bild: Alex Schröder, CC-BY-SA 2.0)

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Als Website-Betreiber muss man heute auch eine mobile Version seiner Inhalte anbieten. Sowohl speziell auf Mobilgeräte angepasste Seiten als auch Responsive Design hat aber Nachteile – hier muss man Inhalte doppelt pflegen, dort werden mitunter zu große Datenmengen übertragen.

Google ist mit beiden Lösungen nicht einverstanden und hat mit seinen Accelerated Mobile Pages (AMP) einen neuen Standard für Mobilseiten vorgeschlagen. AMP fordert den Website-Betreibern aber viel ab. So können sie viele JavaScript-Befehle nicht nutzen und müssen ihre Inhalte in Google Content Delivery Network einlagern. Nichtsdetotrotz hat es natürlich auch Vorteile, AMP zu unterstützen: Googles CDN wird die Inhalte sicherlich schnell und zuverlässig (und gratis) ausliefern. Und es ist sicherlich nicht von Nachteil beim Google-Ranking, AMP einzusetzen.

Das spanische Unternehmen Marfeel hat jetzt im Rahmen des MWC angekündigt, beliebige Websites innerhalb von Minuten auf AMP umstellen zu können. Spricht man mit dem Standpersonal, relativiert sich diese Aussage ein wenig. Insbesonders, wenn die Website viele Widgets mit Inhalten von fremden Anbietern enthält, ist es für Marfeel schwierig, die Site schnell in AMP umzusetzen.

Ansonsten gelte aber, dass der Umstieg kein Problem ist. Marfeel hat die Websites insbesondere von großen spanischen News-Sites bereits erfolgeich auf AMP umgestellt.

Dabei sollten Website-Betreiber allerdings berücksichtigen, dass sie sich in die Hände eines Werbeunternehmens begeben. Marfeel bietet mehrere Modelle zur Refinanzierung seines Dienstes an: So kann es die Werbung auf der Kunden-Site nach dem Umstieg komplett selbst vermarkten und den Website-Betreiber an den Umsätzen beiteiligen.

Dabei würde der Kunde sogar von steigenden Visits profitieren, so Marfeel. Alternativ kann der Website-Betreiber seine Werbung selbst vermarkten, zahlt dann aber eine Gebühr pro tausend Visits. (jo)