Mehr Energiedichte für Lithium-Ionen-Akkus

Mit einem neuen chemischen Ansatz will eine britische Firma die Laptop-Batterien für Elektro- und Hybridautos fit machen.

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Einen neuen Kniff, wie man aus Lithium-Ionen-Akkus mehr herausholen kann, hat möglicherweise die britische Militärtechnik-Firma Qinetiq gefunden. Sie testet derzeit eine Variante des Energiespeichers, die mit Lithium-Ionen-Eisensulfid arbeitet und sich sowohl für Elektro- als auch für Hybridautos eignet, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Der neue chemische Ansatz habe mehrere Vorteile, sagt Gary Mepsted, bei Qinetiq für Energietechnologien verantwortlich. Zum einen halbiere er die Herstellungskosten, zum anderen verlängere er die Lebensdauer und verkürze die Ladezeit im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus. Dritter Pluspunkt: Die Energiedichte ist laut Mepsted 1,6-mal höher – was die Reichweite eines Elektroautos erhöhen würde. Die Leistungsdichte liege beim 1,5-Fachen. Dadurch könnte Energie nicht nur schneller aus einer Quelle gezogen, sondern in den Leistungsspitzen auch schneller an den Motor abgegeben werden.

Seit Langem gelten Lithium-Ionen-Akkus als vielversprechende Alternative zu Nickel-Metallhydrid-Akkus, die gegenwärtig in Wagen mit Hybrid-Antrieb Standard sind. Doch ungeachtet relativ niedriger Produktionskosten und einer doppelt so hohen Speicherkapazität haben sich Ingenieure damit schwergetan, Lithium-Ionen-Akkus an den Einsatz in Autos anzupassen.

Für rein elektrisch betriebene Autos sei die Energiedichte entscheidend, weil davon die Strecke zwischen den Ladevorgängen abhänge, sagt Mepsted. Für Hybrid-Autos ist wiederum die Leistungsdichte wichtig, weil im Wechselspiel zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor Strom möglichst schnell aufgenommen oder abgegeben werden sollte. Herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus seien hierfür bislang nicht sonderlich geeignet gewesen.

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(bsc)