Merkel: Digitalisierung wird "alle irgendwann erreichen"
In ihrer Keynote zum Forschungsgipfel 2016 warb Bundeskanzlerin Angela Merkel fĂĽr eine positivere Einstellung gegenĂĽber der Digitalisierung. Auch die Einstellung zu Big Data sollte sich verbessern. Deutschland mĂĽsse ein attraktiverer Standort werden.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat an Wirtschaft und Gesellschaft appelliert, die immer weiter in den Alltag vordringende Digitalisierung stärker als bisher positiv aufzunehmen und voranzutreiben. "Alle wird es irgendwann erreichen", sagte sie am Dienstag beim Spitzentreffen Forschungsgipfel 2016 in Berlin in ihrer Keynote. Auch die Wissenschaft müsse dabei "Mitnahme-Arbeit" leisten. So gelte es die Einstellung der Menschen etwa zu digitalen Technologien (Big Data) oder zum Robotereinsatz zu verbessern.
Wenige Internetfirmen
Merkel betonte, "dass wir den Standort Deutschland für Start-ups attraktiver machen wollen, aber auch müssen". Die geringe Zahl von Internetfirmen in Deutschland sei "ein Nachteil". Für die Regierung sagte die Kanzlerin zu, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, etwa im Sektor automatisierte und vernetzte Mobilität. Es gebe aber bereits jetzt eine "Verlässlichkeit der Finanzierung", man habe sich dem Ziel von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Forschung und Entwicklung "ganz gut genähert". Derzeit investiert Deutschland dafür 2,9 Prozent des BIP.
Merkel räumte ein, dass es auch bei ihr selbst Unsicherheiten über den Status Deutschlands in puncto Digitalisierung gebe. "Mir ist nicht ganz klar, in welchen Bereichen sind wir top." Als Beispiele für eine positive Entwicklung nannte sie Industrie 4.0, die Verzahnung industrieller Produktion mit moderner Informationstechnologie, und die deutsche High-Tech-Strategie.
(kbe)