Microsoft Deutschland ändert Konzept für mehr Heimarbeit

Die drei Standorte in Böblingen, Bad Homburg und Hamburg sollen nun doch nicht wie ursprünglich geplant geschlossen werden.

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"Das klassische Büro ist tot", betitelte Microsoft Deutschland im August eine Mitteilung, in der das Unternehmen sein Konzept für mehr Heimarbeit darlegte. Daraus wird nun doch nichts, berichtet Spiegel online. Die drei Standorte in Böblingen, Bad Homburg und Hamburg werden demnach nun doch nicht aufgelöst.

"Wir haben ein flexibles Konzept mit Heimarbeit geprüft. Nach Gesprächen mit Mitarbeitern und Betriebräten hat sich gezeigt, dass wir das nicht vernünftig hinkriegen", wird Microsoft-Sprecher Thomas Mickeleit zitiert. Es seien Konferenzräume nötig, um die Kunden vor Ort treffen zu können. Die Standorte sollen aber verkleinert werden, da die Mitarbeiter nur etwa ein Drittel der Arbeitsplätze nutzten.

Worüber sich Geschäftsleitung und Betriebsrat nicht einigen konnten, sagte Mickeleit dem Bericht nach nicht. Spiegel online hatte im November berichtet, unter den Microsoft-Mitarbeitern herrsche Unmut, weil sie wegen ehrgeiziger Zielvorgaben bis zu 60 Stunden in der Woche arbeiten müssten. Anstatt dass sich Microsoft auf einen Vorschlag des Betriebsrats für eine Arbeitszeitregelung eingelassen hatte, habe das Unternehmen die Standorte schließen wollen.

Update 10.12., 14:13 Uhr: Mickeleit teilte heise online mit, Microsoft verfolge sein Heimarbeit-Konzept genannt Workplace Advantage Konzept (WPA) an allen Standorten weiter. Von der bisherigen Strategie kehre das Unternehmen nicht ab, sie könne aber nur sinnvoll umgesetzt werden, wenn alle Standorte erhalten blieben. Die ursprüngliche Idee, nur Service-Points mit Meetingräumen einzurichten, reiche nicht aus. Alle Mitarbeiter sollen künftig die freie Wahl haben, ob sie zu Hause oder im Büro arbeiten.

In einer heise online vorliegenden gemeinsamen E-Mail von Betriebsrat und Unternehmensleitung an die Mitarbeiter heißt es, sie seien sich einig, "dass wir bei Microsoft in Deutschland die 'Neue Welt des Arbeitens' vorleben wollen. Wir sind der Referenz-Case für die Technologie, die wir unseren Kunden anbieten". Auch wenn die Standorte in Böblingen, Hamburg und Bad Homburg verkleinert werden, blieben die örtlichen Betriebsräte erhalten. (anw)