Mobiler Bezahldienst iZettle wird etwas billiger

Das schwedische Start-up verlangt für EC-Kartenzahlungen mit PIN künftig weniger Prozente. Zudem soll es Rabatte für Großkunden geben. Die iZettle-Hardware läuft mit Smartphones und Tablets wie iPhone und iPad.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 31 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der mobile Bezahldienst iZettle versucht, den Preisdruck im jungen Geschäft mit Bankkarten-Lesern für Smartphones und Tablets zu erhöhen. Die schwedische Firma zieht mit dem Berliner Konkurrenten SumUp gleich und senkt die Gebühren für Zahlungen mit EC-Karten mit PIN von 2,75 Prozent auf 0,95 Prozent. Dazu ist der für 100 Euro erhältliche Chip & PIN Leser notwendig. Ein früheres Modell für die Zahlung nur mit Karte und Unterschrift wird nicht unterstützt.

iZettle geht bei seiner Preissenkung zudem noch einen Schritt weiter: Für Kunden mit hohen Kartenumsätzen seien Sonderkonditionen möglich, sagte Deutschlandchef Andreas Barthelmess der dpa. Im deutschen Markt gebe es mehr Kunden mit fünfstelligen Umsätzen pro Monat als erwartet. Für diese Größenordnung waren die Tarife etablierter Terminal-Anbieter bisher drastisch günstiger.

Die mobilen Bezahlsysteme zielten ursprünglich darauf ab, Kleinsthändlern die Annahme von Bankkarten zu ermöglichen. Inzwischen springen auch Taxibetriebe oder Cafés auf die Lösungen auf. Die Lesegeräte werden üblicherweise auf ein Smartphone oder Tablet aufgesteckt oder drahtlos per Bluetooth mit den Geräten verbunden. Mit einer zugehörigen Software werden die Zahlungen verarbeitet. iZettle arbeitet mit iPhone und iPad sowie mehreren Android-Geräten.

Zum Herbst hatte iZettle nach eigenen Angaben 50.000 Lesegeräte in den Markt gebracht, zum Jahresende sollen es 100.000 sein. Konkurrenten wie SumUp oder das von den Samwer-Brüdern unterstützte Payleven nennen keine Zahlen.

Nach Einschätzung von Experten haben die mobilen Systeme das Potenzial, das Geschäft etablierter Zahlungsdienstleister aufzumischen. Anfangs gab es eine riesige Kluft zwischen den 2,75 Prozent, die die neuen Anbieter haben wollten – und den flexiblen Raten der etablierten Zahlungsdienste, die bei extrem hohen Umsätzen potenziell in Richtung 0,1 Prozent sinken können. Mit den neuen EC-Tarifen ist der Abstand etwas geringer geworden. Während iZettle keine Zahl für die günstigeren Sonderkonditionen nennen will, halten Branchenexperten eine Rate von knapp 0,7 Prozent bei fünfstelligen Erlösen für plausibel. (mit Material von dpa) / (bsc)