Neues von Google: Nexus S mit Gingerbread [3. Update]
Der Suchmaschinenkonzern zeigt eine neue Version 2.3 des Mobilbetriebssystems Android ("Gingerbread"), veröffentlicht das passende SDK und hat auch ein neues Smartphone im Nikolaus-Stiefel: Das Nexus S.
Google hat die neue Version 2.3 des Smartphone-Betriebssystems Android vorgestellt und angekündigt, sie zuerst auf einem eigenen neuen Gerät auszuliefern, dem Nexus S. Das unter dem Codenamen "Gingerbread" entwickelte Betriebssystem soll Verbesserungen für das User-Interface, die Display-Tastatur und der Kopierfunktion mitbringen. Darüber hinaus soll das Update Unterstützung für Internettelefonie per VoIP und SIP bieten sowie neue Hardware kennen: Gyroskop-Sensoren und NFC-Chips – NFC (Near Field Communication) ist eine Technik, um billig herzustellende Etiketten von Produkten auszulesen und darüber beispielsweise ein Bezahlsystem im Supermarkt oder für Fahrkarten aufzusetzen.
Das neue SDK steht ebenfalls bereit. Für die Entwickler hebt Google vor allem die Unterstützung der Videoformate VP8 und WebM sowie eine verbesserte Spiele-Performance hervor. Zudem soll das Betriebssystem zum Stromsparen Anwendungen aus dem Speicher entfernen, die zu viel CPU-Zeit benötigen oder den Standby-Modus zu lange verhindern. Eine detaillierte Beschreibung aller Neuerungen steht ebenfalls online. Gerüchten zufolge wollte Google Gingerbread und Nexus S schon vor einem Monat vorstellen.
Das Nexus S hat ein 4-Zoll-AMOLED-Display mit 800 × 480 Punkten, das leicht gebogen sein soll, einen Einkern-Prozessor mit 1 GHz aus Samsungs Cortex-A8-Serie (Hummingbird), 16 GByte internen Speicher und zwei Kameras. Auch ein NFC-Chip und Gyroskop sind eingebaut. Damit entspricht das Nexus S weitgehend Samsungs Galaxy S ohne Samsung-Branding und mit Biegung im Display – allerdings erwähnt das Datenblatt keinen SD-Slot. Google vertreibt das Nexus S ohne SIM-Lock und ohne Hersteller-Branding. Ab 16. Dezember soll es online und in einigen US-Ladengeschäften erhältlich sein, ab 20. Dezember in einigen britischen Geschäften.[Update] Bei der US-Elektronikkette Best Buy soll das Nexus S ohne Vertrag 529 US-Dollar kosten, mit T-Mobile-Vertrag 199 US-Dollar. Für Großbritannien ist von 549 Pfund die Rede. Laut Google steht noch kein Verkaufstermin für Deutschland fest. Es dürfte allerdings zumindest für registrierte Android-Entwickler möglich sein, das Nexus S bei Google online zu kaufen; das Nexus One wurde anfangs nur an US- und UK-Adressen verschickt, mittlerweile aber an Jedermann.[/Update] [3. Update] Samsung will im Februar mit dem Verkauf in Deutschland beginnen, wie eine Sprecherin gegenüber heise online bestätigte. Preise will Samsung jedoch frühestens zur CES im Januar bekannt geben.[/3. Update] Einige Spekulationen wie ein Doppelkern-Prozessor oder HSPA+ bestätigen sich damit nicht.
Für Updates auf Android 2.3 sind die jeweiligen Gerätehersteller zuständig – entsprechende Ankündigungen dürften in den nächsten Tagen folgen. Google will das erste Entwickler-Phone, das Nexus One, ebenfalls auf 2.3 aktualisieren; derzeit findet zumindest das Nexus One von heise online noch kein Update. Noch ist nicht klar, ob das Nexus One damit das Update schon vor Auslieferung des Nexus S bekommt. In den Genuss einer Neuerung kommen schon jetzt alle Android-Nutzer auch älterer Versionen: Der Market zeigt bei Apps neben den Kommentaren den neuen Reiter "Ähnliche", unter dem weitere App-Empfehlungen auftauchen. (jow)