Online-Medien: Microsoft + News Corp. vs. Google?
Verhandlungen zwischen Microsoft und Rupert Murdochs Medienunternehmen seien in einem frühen Stadium, heißt es. Falls sie erfolgreich abgeschlossen werden, könnte Microsoft auch dafür zahlen, dass Google von der Indexierung von Nachrichten ausgeschlossen wird.
Die News Corporation hat mit dem Softwarekonzern Microsoft über die Möglichkeit einer Partnerschaft zur Verwertung von Zeitungsinhalten im Internet gesprochen. Laut einem Bericht der Financial Times (FT), die sich auf eingeweihte Personen beruft, wolle Microsoft an den Medienkonzern Geld dafür bezahlen, dessen online verbreitete Zeitungsnachrichten indexieren zu dürfen. Im Gegenzug solle die News Corp. Microsofts Rivalen Google an einem Zugriff auf die Nachrichten-Websites hindern. Zur News Corp. gehören unter anderem das Wall Street Journal und die britischen Zeitungen Sun und The Times. Inwiefern andere Online-Angebote des Konzerns wie zum Beispiel MySpace einbezogen werden sollen, ist laut dem Bericht unklar.
Die Verhandlungen seien noch in einem frühen Stadium, heißt es. Die Initiative sei von der News Corp. ausgegangen. Microsoft habe aber auch bereits mit anderen großen Medienunternehmen über ähnliche Abmachungen verhandelt. Ein von der FT zitierter Verleger, dessen Name nicht genannt wird, meinte, wenn Suchmaschinen dafür zahlen müssten, Inhalte zu indexieren, würde ihr Wert enorm gesteigert. Microsoft ziele darauf ab, Googles Gewinnspanne zu schmälern. Matt Brittin, Direktor von Google UK, habe aber bereits vergangene Woche abgewiegelt, indem er sagte, die Aggregierung von Nachrichten habe keinen großen Anteil am Umsatz des Unternehmens.
News-Corp.-Chef Rupert Murdoch hatte in einem Fernsehinterview in diesem Monat bereits Erwägungen dargelegt, Googles Nachrichtencrawler von seinen Online-Angeboten fernzuhalten. Der Internetdienstleister hatte bei früherer Gelegenheit bereits betont, der Ausschluss seiner Suchmaschinen und Newsangebote sei sehr einfach zu bewerkstelligen. Darauf angesprochen hatte Murdoch in dem Interview gesagt, solch ein Schritt werde in seinem Unternehmen erwogen für die Zeit, wenn News-Corp.-Angebote wie die Websites von den Zeitungen Sun und The Times kostenpflichtig werden. Google-Sprecher Gabriel Stricker betonte laut Wall Street Journal den Vorteil für Zeitungen, wenn von einer Newsübersicht aus Datenverkehr zu ihnen gelenkt werde. (anw)