Oracle verklagt DRAM-Hersteller Micron

Wegen illegaler Preisabsprachen bei Hauptspeicherchips vor etwa zehn Jahren hat der heutige Sun-Eigner Oracle den ehemaligen Sun-Zulieferer Micron verklagt.

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Laut einem Bericht des US-Wirtschaftsdienstes Bloomberg hat der Softwarekonzern Oracle gegen den Speicherhersteller Micron eine Klage wegen überhöhter Speicherchippreise am US-Bundesgericht für das nördliche Kalifornien in San Jose eingereicht. Dabei geht es offenbar um von der Oracle-Tochter Sun geltend gemachte Ansprüche gegen den Chiphersteller. Laut Bloomberg hatte Sun in der Vergangenheit auch andere DRAM-Hersteller verklagt.

Hintergrund sind um die Jahrtausendwende datierende, illegale Preisabsprachen zwischen den großen Speicherchipherstellern Samsung, Hynix, Infineon und Elpida, in die auch die US-Firma Micron verwickelt war. Weil Micron von einer Art Kronzeugenregelung Gebrauch machte, kam die Firma in einer Untersuchung der Angelegenheit durch das US-Justizministerium glimpflich davon, auch an die EU musste Micron nichts zahlen.

Allerdings folgten mehrere Zivilklagen von Geschädigten, die Schadenersatz wegen der Zahlung zu hoher Speicherpreise verlangten. In den USA klagten beispielsweise die Staatsanwälte von 33 Bundesstaaten, die insgesamt 173 Millionen US-Dollar Entschädigung von den Firmen Elpida, Infineon, Hynix, Micron und Mosel Vitelic erhalten sollen. Auch die mittlerweile von Oracle übernommene Firma Sun Microsystems hatte – ab 2006 gemeinsam mit Unisys – gegen den DRAM-Hersteller Hynix geklagt, aber 2007 einen Rückschlag hinnehmen müssen. (ciw)