PC-Mainboards speziell für das Bitcoin-Mining

PC-Prozessoren sind mittlerweile zu lahm zum Berechnen der virtuellen Krypto-Nuggets, daher empfiehlt Asrock nun Boards für bis zu sechs Grafik- oder Beschleunigerkarten.

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Asrock H81 Pro BTC: Spezial-Mainboard für das Bitcoin-Mining

(Bild: Asrock)

Am Bitcoin-Goldrausch wollen auch Hardware-Firmen verdienen. PC-Prozessoren verarbeiten die Algorithmen zum Schürfen der virtuellen Nuggets längst nicht mehr schnell genug, das Wettrüsten um Rechenleistung ist in vollem Gange. Die GPUs schneller Grafikkarten liefern deutlich mehr Hash-Operationen pro Sekunde (Hash/s). Deshalb bringt die taiwanische Firma Asrock nun zwei spezielle Desktop-PC-Mainboards heraus, auf die jeweils bis zu sechs PCI-Express-(PCIe-)Karten passen. Anders als bei teuren Gaming-Mainboards gibt es keine aufwendigen Setup-Optionen oder Spannungswandler für das Übertakten der CPU. Vielmehr kommen bewusst die Billig-Chipsätze H81 und H61 zum Einsatz: Ersterer für aktuelle LGA1150-Prozessoren mit Haswell-Technik, letzterer für deren LGA1155-Vorgänger.

Das H81 Pro BTC und das H61 Pro BTC stellen jeweils sechs Steckplätze für Grafikkarten bereit: Je ein PCIe-x16- und fünf PCIe-x1-Slots. Kurioserweise kann man beim älteren Chipsatz sogar theoretisch eine höhere Datentransferrate auf dem PCIe-x16-Slot erzielen, weil Intel seinerzeit noch PCIe 3.0 erlaubte; im Verbund mit einem H81 sind die PCIe-Lanes des x16-Slots aber auf PCIe 2.0 beschränkt, obwohl dieser Port direkt an der CPU hängt und nicht am Chipsatz – ein bizarrer Aspekt der Produktdifferenzierung von Intel. Praktisch dürfte der aber keine wesentlichen Auswirkungen haben.

Dem Asrock H61 Pro BTC fehlen USB 3.0 und SATA 6G, mit Ivy-Bridge-CPU kann es aber PCIe 3.0 am x16-Slot.

(Bild: Asrock)

Der H81 hat dem H61 zwar Unterstützung für SATA 6G (an zwei Ports) und für USB 3.0 voraus, was aber fürs Bitcoin-Mining keine Rolle spielt. Wichtiger ist eine kräftige Stromversorgung der PCIe-Karten. Dazu bringen die Boards besonders viele Stromanschlüsse mit, nämlich außer der 24-poligen Main-Power-ATX-Buchse und dem 8-poligen EPS12V-Eingang noch zusätzliche Anschlüsse für 5,25-Zoll-Laufwerks-Stromkabel. Im Wesentlichen kommt es aber auf das ATX-Netzteil an.

Das ATX-Format und die gängigen PC-Gehäuse begrenzen die Breite des Mainboards, daher sitzen die sechs PCIe-Buchsen direkt nebeneinander. An Karten mit doppelt breiten Slot-Blechen passen folglich höchstens drei Stück hinein – anders als es die Asrock-Webseite suggeriert. Derzeit ist unklar, ob die PCIe-x1-Slots "hinten offen" sind, sodass auch Karten mit längerem Anschlusskamm passen.

Da flunkert Asrock etwas: Diese Abbildung suggeriert, dass sechs PCIe-Karten auch mit doppelt breiten Slot-Blechen passen.

(Bild: Asrock-Webseite)

Doch seit es für das Bitcoin-Mining optimierte Spezialchips gibt, sogenannte ASICs, sind GPUs aus dem Rennen. Sie schlucken im Verhältnis zur Zahl der Hashes pro Sekunde auch zu viel Leistung, sodass die Stromkosten den Ertrag auffressen. Doch bald sollen Bitcoin-Miner auch in Form von PCIe-Karten erscheinen, darunter die 4680 US-Dollar teure Monarch von Butterfly Labs. Auch hier stimmt die Abbildung auf der Webseite nicht, weil es sich laut Online-Shop um eine PCIe-x1-Karte handelt – auf dem Bild der Karte ist ein deutlich längerer Kontaktkamm zu sehen.

Butterfly Labs verspricht für die Monarch-Karte jedenfalls 600 GHash/s – etwa das 350-fache dessen, was zwei Grafikkarten (Radeon HD 7990 und 7970) mit zusammen drei GPU-Chips im c't-Labor lieferten, nämlich 1,7 GHash/s. Mehr zum Thema Bitcoin-Mining in der kommenden c't-Ausgabe 25/13.

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(ciw)