Paketdrohne liefert erstmals in den USA Medikamente aus
Medikamente in entlegene Gebiete bringen – das könnte ein Einsatzgebiet für Drohnen sein. In Virginia gab es nun eine Lieferung erstmals mit Erlaubnis der zuständigen Behörde.
In den USA hat ein autonomes Flugobjekt erstmals mit Erlaubnis der zuständigen Behörde Federal Aviation Administration (FAA) eine Lieferung Medikamente zugestellt. Diese hatte zunächst ein teils ferngesteuertes Flugzeug der NASA zu einem Flugplatz in Wise County im Bundesstaat Virginia gebracht. Von dort aus bewältigte ein Hexacopter der australischen Firma Flirtey mit 24 Packungen Arzneimitteln den restlichen Weg von einer Meile.
Arzneimittel für entlegene Gegenden
Anlass für die Lieferung war eine Aktion der Freiwilligenorganisation Remote Area Medical. Wise County ist als Kohlebergbauregion stark von einem Strukturwandel betroffen, die Arbeitslosenquote beträgt 25 Prozent. Ziel der Lieferung war eine so genannte Pop-up Clinic, die an einem Wochenende im Jahr öffnet. Normalerweise wird die Lieferung von einem Auto über einen beschwerlichen Weg bewältigt.
Der Hexacopter sei insgesamt sechsmal selbstständig geflogen, berichtet Startup Daily. Er sei nicht gelandet, sondern habe seine Ladung abgeseilt.
Sondergenehmigung der FAA
Die FAA hatte Anfang dieses Jahres in einem Entwurf strenge Regeln für den kommerziellen Betrieb von Drohnen vorgelegt. Unbemannte Flugzeuge sollen nur in Sichtweite des Piloten oder eines Beobachters betrieben werden dürfen, nur bei Tageslicht stattfinden und nicht schneller als 160 km/h unterwegs sein. Die FAA hatte der Mid-Atlantic Aviation Partnership at Virginia Tech, die an der Aktion in Wise County beteiligt war, 2013 eine Sondergenehmigung erteilt, unbemannte Flugobjekte zu testen.
Pakete mit Drohnen zustellen wollen auch Google, Amazon oder etwa DHL. Zuletzt wurde bekannt, dass auch die Schweizer Post Paketdrohnen testet. In der Schweiz geht es wie im Wise County darum, Waren in entlegene oder schwer zugängliche Gebiete zu bringen. (anw)