Sicherheitsexperte: Geleakte NSA-Malware zeigt, warum Apple recht hatte

Apple-Chef Tim Cook hatte sich massiv dagegen gewehrt, dem FBI eine Hintertür für das iPhone zu gewähren. Chris Soghoian, Cheftechnologe der Bürgerrechtsbewegung ACLU, sieht die Strategie durch den jüngsten Skandal um den US-Geheimdienst bestätigt.

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iPhone-Streit

(Bild: dpa, Justin Lane)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Weigerung, der amerikanischen Bundespolizei FBI über eine Hintertür Zugriff auf das iPhone eines Terroristen zu geben, ist in den USA derzeit wieder Thema: Im Zusammenhang mit Malware des Geheimdienstes NSA, die von (möglicherweise russischen) Hackern geleakt wurde. Diese zeigt Experten zufolge, dass solche Hacks nicht an Behörden gegeben werden können, weil diese dann möglicherweise in problematische Hände gelangen.

Apple vs. FBI: Streit über iPhone-Entsperrung

Christopher Soghoian, Cheftechnologe des "Speech, Privacy, and Technology Project" der Bürgerrechtsvereinigung American Civil Liberties Union (ACLU), schrieb in der vergangenen Woche auf Twitter, der Leak zeige, dass Apple recht gehabt habe. Soghoian ist einer der bekanntesten Sicherheitsexperten des Landes.

"Apple: Wenn wir gezwungen werden, ein Werkzeug zu bauen, mit dem iPhones gehackt werden können, wird es jemand stehlen. FBI: Blödsinn. Russland: Wir haben gerade die Hackwerkzeuge der NSA veröffentlicht", so Soghoian pointiert.

Zuvor hatten Experten, die zu der Abteilung der NSA gehört haben, aus denen die Werkzeuge stammen sollen, mitgeteilt, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um echte NSA-Software handelt, wie die Washington Post meldete. "Ohne Zweifel sind das die Schlüssel zum Königreich", so die Ex-NSA-Mitarbeiter. Auch die Dokumente von Edward Snowden deuten darauf hin, dass die Leaks echt sind.

Apple-Konzernchef Tim Cook hatte im Streit mit dem FBI argumentiert, Hintertüren für das iPhone seien sehr gefährlich. Firmen müssten für ihre Grundsätze eintreten. Die Regierung sei "in den USA und manchen anderen Ländern" generell "ziemlich dysfunktional" geworden, so Cook in der CNBC-Sendung Mad Money. Deshalb seien Individuen und Firmen gefragt, sich für Veränderungen und die "Verbesserung der Dinge" einzusetzen. (bsc)