Siemens testet neuen Elektroantrieb fĂĽr Flugzeuge
Zum ersten Mal ist laut Siemens ein Elektroflugzeug in der Leistungsklasse von einem Viertel Megawatt geflogen.
Auf dem Weg zu einem Regionalflugzeug mit hybrid-elektrischem Antrieb sieht Siemens einen Meilenstein erreicht. Der Konzern präsentierte am Montag auf einem Flugplatz im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen das Kunstflugzeug Extra 330LE, das von einem 50 Kilogramm wiegenden Elektromotor mit 260 Kilowatt Dauerleistung angetrieben wird. Das sei fünfmal so viel wie bei vergleichbaren Antrieben. Der erste Testflug fand zehn Tage zuvor statt. Damit würden hybride Elektroflugzeuge mit vier oder mehr Sitzen möglich, teilte das Unternehmen mit.
Der Leiter der Siemens-Abteilung eAircraft, Frank Anton, sagte laut Mitteilung, zum ersten Mal sei ein Elektroflugzeug in der Leistungsklasse von einem Viertel Megawatt geflogen. Verschiedene Hersteller arbeiten derzeit am elektrischen Fliegen und hatten im vergangenen Jahr mit Testflügen für Aufsehen gesorgt. Neben Fluglärm und Treibstoffverbrauch soll so der CO2-Ausstoß sinken.
Siemens lässt Elektroflugzeug Extra 330LE abheben (14 Bilder)
(Bild: Siemens / Jean-Marie Urlacher)
Der MĂĽnchner Konzern will die Technik in seine in diesem Jahr geschlossene Kooperation mit Airbus einbringen. Auf Basis des E-Motors sollen hybrid-elektrische Regionalflugzeuge entwickelt werden, die einen Verbrennungs- und Elektroantrieb besitzen. "Bis 2030 erwarten wir erste Maschinen mit bis zu 100 Passagieren und rund 1000 Kilometern Reichweite", sagte Anton. Eine Kooperationsvereinbarung zur Entwicklung hybrid- elektrischer Flugzeugantriebe wurde im April mit Airbus geschlossen. (mit Material der dpa) / (anw)