SpaceX: Rakete landet auf schwimmender Plattform
SpaceX ist zum zweiten Mal die Rücklandung einer Antriebsstufe gelungen. Diesmal über Wasser. Die Raumkapsel ist derweil auf dem Weg zur ISS.
Space Exploration Technologies (SpaceX) hat am Freitag zum zweiten Mal eine Raketenstufe zurück zur Erde gebracht und stehend gelandet. Zum ersten Mal war eine Rücklandung kurz vor Weihnachten geglückt, damals über Land. Diesmal gelangt die Rücklandung auf einer im Meer schwimmenden Plattform. Das war im Januar bereits fast gelungen; doch im letzten Moment kippte damals SpaceX' Raketenstufe um und explodierte auf der Plattform. Diesmal ging es glatt. SpaceX-Mitarbeiter feierten den Erfolg am Freitag mit "USA! USA!"-Sprechchören.
Die Firma liefert sich einen Wettstreit mit dem ebenfalls amerikanischen Raumfahrtunternehmen Blue Origin. Dieses hat kürzlich bereits zum Dritten Mal die "New Shepard" rückgelandet, und zwar jeweils den gesamten Flugkörper. New Shepard stößt allerdings nur an die Grenze des Weltraums vor, gerade über die Kármán-Linie in 100 Kilometern Höhe hinaus.
SpaceX hat hingegen eine neue Falcon-9-Rakete eingesetzt und nur die erste Stufe zurückgeholt. Dafür erledigt der weiter fliegende Rest von Falcon 9 einen kommerziellen Auftrag: eine Lieferung an die Internationale Raumstation (ISS).
Achte kommerzielle Lieferung an die ISS
Der SpaceX-Start am Freitag erfolgte am Cape Canaveral in Florida und trägt die Missionsbezeichnung CRS-8. Denn es handelt sich um die die achte kommerzielle Nachschub-Lieferung des Unternehmens (Commercial Resupply Services Mission 8) im Auftrag der NASA. Die zweistufige Falcon-9-Rakete schickte die Transportkapsel Dragon auf den Weg zur ISS. Am Sonntag soll sie dort mit dem Canadarm, einem von Kanada gestellten Roboterarm, eingefangen werden, und andocken.
Mehr als eine Tonne der Dragon-Fracht entfällt auf ein aufblasbares Zimmer, das "Bigelow Expandable Activity Module" (BEAM). Es soll an die ISS angedockt werden und zusätzlich 16 Kubikmeter Platz schaffen. Zwei Jahre lang sollen laufend Messungen vorgenommen werden, um festzustellen, ob BEAM ein brauchbares Konzept für Habitate im All ist.
Insgesamt bringt Dragon etwa dreieinhalb Tonnen Nachschub sowie Materialien für wissenschaftliche Experimente zur Raumstation. In einem Monat soll die Kapsel, wieder mit Fracht beladen, zur Erde zurückkehren.
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(ds)