Triple-Core-ARM-SoC mit USB 3.0 und 3D-Video-Beschleuniger

Marvell kündigt ein System-on-Chip mit einem 624-MHz- und zwei 1,5-GHz-ARM-Rechenkernen, einem USB-3.0-Controller sowie HD-Video-Beschleunigern für zwei 1080p-Streams an.

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Ein besonders leistungsfähiges System-on-Chip (SoC) ist laut Marvell der "Application Processor" Armada 628: Er kombiniert zwei 1,5-GHz-ARM-Rechenwerke mit einem Low-Power-Kern, der höchstens 624 MHz erreicht. Zudem sind – außer den in solchen SoCs üblichen Schnittstellen-Controllern – auch ein USB-3.0-Controller sowie ein 2D/3D-Grafikkern und ein Videobeschleuniger enthalten, der zwei Full-HD-Streams parallel verarbeiten kann, also auch stereoskopisches Material.

Die Rechenkerne sind Eigenentwicklungen der Firma Marvell, die 2006 die XScale-Sparte von Intel übernommen hatte; die Sheeva-PJ4-Kerne der Armada-600-Chips sind ARMv7-kompatibel, entsprechen also ungefähr der Cortex-Baureihe von ARM; bei den Cortex-A-Typen spricht ARM aber genauer von ARMv7-A, während Marvell für Sheeva "ARMv6/v7" nennt. Für die drei Kerne stehen im Armada 628 jedenfalls insgesamt 1 MByte L2-Cache bereit, dessen Kohärenz eine separate Funktionseinheit sicherstellt.

Der USB-3.0-SuperSpeed-Controller arbeitet als USB-Client – Mobilgeräte mit Armada 628 lassen sich also potenziell sehr schnell mit Daten befüllen. Der Display-Controller bindet bis zu vier Schirme gleichzeitig an, beispielsweise zwei integrierte LCDs und einen externen HDMI-Fernseher. Die 3D-Grafikeinheit ist zu DirectX, OpenGL ES 2.0 und OpenVG 1.1 kompatibel, also etwa unter Windows Mobile, Linux oder Android nutzbar. Auch Flash-Inhalte kann sie beschleunigen. Marvell erwähnt auch RIM OS.

Der Armada 628 konkurriert mit ähnlich leistungsfähigen Dual-Core-ARM-SoCs wie dem Snapdragon von Qualcomm oder dem kürzlich angekündigten NuFront NuSmart 2816, außerdem mit schwächeren 1-GHz-Implementierungen wie Nvidia Tegra 250, Samsung Orion, ST Ericsson U8500 oder TI OMAP 44x. Nach eigenen Angaben liefert Marvell bereits Muster an Entwickler aus. Marvell hat auch ein Tablet-Referenzdesign namens Moby entwickelt. (ciw)