US-Kartellwächter untersuchen Googles Anzeigengeschäft

Im Zusammenhang mit Ermittlungen der US-Regierung wegen möglicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht hat der Internetdienstleister eine halbe Milliarde US-Dollar für eventuelle Strafzahlungen zurückgestellt.

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Die Kartellwächter des US-amerikanischen Justizministeriums untersuchen Googles Anzeigengeschäft. Das geht aus einem Bericht des Internetdienstleisters an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission hervor. Darin teilt Google unter anderem mit, es habe wegen eines mögliches Beschlusses des Ministeriums rückwirkend zum vorigen Quartal 500 Millionen US-Dollar zurückgelegt. Was genau das Justizministerium untersucht, geht aus dem Bericht an die Börsenaufsicht nicht hervor. Darin ist lediglich die Rede davon, dass die Regierung ihre Untersuchungen wegen einiger Anzeigenkunden aufgenommen habe. Googles Nettogewinn des vorigen Quartals reduziert sich somit auf 1,8 Milliarden US-Dollar.

Das US-Justizministerium prüft bereits die Übernahmepläne Googles für den Flugreise-Datendienstleister iTA, gegen die es breiten Widerstand unter anderem von Microsoft gibt. Hier will offenbar auch die Kontrollbehörde Federal Trade Commission mit einer Untersuchung ansetzen. In Europa prüft die EU-Kommission auf Beschwerden des Microsoft-Verbraucherportals ciao.de und von anderen, ob Google bei der Online-Suche Ergebnisse manipuliert hat, um eigene Dienste bei den Treffern an vorderster Stelle zu platzieren. Die EU-Kommission hat deshalb ein Missbrauchsverfahren eingeleitet. Falls sich die Vorwürfe erhärten, droht dem Konzern ein hohes Bußgeld. Darüber hinaus sind bei der Kommission weitere Beschwerden anhängig, unter anderem von Microsoft. (anw)