US-Netzbetreiber bremsen Apple-SIM-Konzept aus
Mit der per Software steuerbaren SIM-Karte sollen Besitzer aktueller iPads eigentlich schnell zwischen Anbietern wechseln können. Doch nur einer von drei Netzbetreibern lässt das ohne Einschränkungen zu.
Mit der Apple-SIM soll der SIM-Kartenwechsel baldmöglichst der Vergangenheit angehören: Das Plastikkärtchen, das in bei Apple und anderen Händlern in den USA erworbenen iPad-Air-2- und iPad-mini-3-Tablets steckt, erlaubt den Mobilfunkanbieterwechsel mittels Software über ein paar Taps des Nutzers.
Doch ist das, wie sich nun herausstellt, nur teilweise wahr. Die großen US-Netzbetreiber versuchen, der Bequemlichkeit der Apple-SIM Steine in den Weg zu legen, um Nutzer an sich zu binden. Wie Apple selbst in einem Supportdokument schreibt, legt AT&T die Apple-SIM nach der ersten Aktivierung unwiderruflich auf das eigene Netz fest. Will man zu den anderen am Apple-SIM-Konzept beteiligten Partnern, T-Mobile oder Sprint, wechseln, muss man sich entweder eine neue Apple-SIM bei Apple besorgen (was offenbar eine Schutzgebühr von 5 US-Dollar kostet) – oder eben die gewohnte SIM-Karte des Netzbetreibers nehmen.
Sprint wiederum soll laut Tweets des T-Mobile-USA-Chefs John Legere voraussetzen, dass die IMEI des Tablets in der Sprint-Gerätedatenbank verzeichnet ist. Entsprechend soll sich ein nicht bei Sprint erworbenes iPad auch nicht mittels Software aktivieren lassen, ein Anruf bei Sprint sei notwendig.
Legere zufolge ist T-Mobile USA damit der einzige Anbieter, der die Kunden die Apple-SIM so nutzen lässt, wie Apple sich das offiziell vorgestellt hat. Der vierte große Carrier, Verizon, lässt die Technik sowieso ganz links liegen. Immerhin: T-Mobile und Sprint erlauben es mit eingelegter Apple-SIM, bei Besuchen in Großbritannien kurzzeitig auf den lokalen Anbieter EE zu wechseln, was dann Roaming-Kosten sparen kann. Die T-Mobile-USA-Mutter Deutsche Telekom ist an EE übrigens mit 50 Prozent beteiligt. (bsc)