Uber und Lyft drängen an die Börse

Uber und Lyft liefern sich ein Wettrennen um den schnelleren Börsengang. Beide schreiben Verluste und hoffen auf Milliarden.

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Fahrt auf der Bay Bridge Richtung San Francisco in einem Lyft/Uber-Fahrzeug

Sowohl Lyft als auch Uber sind in San Francisco zu Hause. Das Bild zeigt die Beifahrerperspektive auf einer Lyft-Fahrt über die Bay Bridge von Oakland nach San Francisco.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Die amerikanischen Beförderungsvermittler Uber und Lyft wollen kommendes Jahr erstmals Aktien an die Öffentlichkeit verkaufen (IPO). Anleger winken mit Milliarden, obwohl beide Unternehmen hohe Verluste schreiben. Lyft hat das Geldinstitut JPMorgan Chase für seinen Börsengang engagiert, wie das Wall Street Journal am Dienstag berichtet hat.

Außerdem stand beim Wall Street Journal zu lesen, dass Goldman Sachs und Morgan Stanley bei Uber vorstellig geworden sind. Dabei hätten sie eine Börsenbewertung von bis zu 120 Milliarden US-Dollar ventiliert. Das wäre mehr, als die Gelddruckmaschine Facebook bei ihrem Börsengang 2012 wert war. Es wäre zudem die höchste IPO-Börsenbewertung seit Alibaba 2014.

Im August hat Toyota 500 Millionen US-Dollar in Uber investiert, was einem rechnerischen Unternehmenswert von 72 Milliarden US-Dollar entspricht. Lyft, das bislang nur in den USA und im Großraum Toronto tätig ist, erhielt im Juni 600 Millionen von Finanzinvestoren. Das ergibt eine Bewertung von gut 15 Milliarden US-Dollar. Beim Börsengang dürfte dieser Wert deutlich höher ausfallen.

Beide Unternehmen sind in San Francisco zu Hause und vermitteln Taxi-ähnliche Kfz-Beförderungen. Während Uber stark auf internationale Expansion gesetzt hat, konzentrierte sich Lyft darauf, möglichst große Teile der USA abzudecken. Aufgrund hoher Verluste musste Uber inzwischen in Russland, China und anderen asiatischen Ländern das Handtuch werfen.

Ein weiterer markanter Unterschied ist die schier unglaubliche Skandalserie Ubers. Angesichts hoher Kosten, einem tödlichen Unfall mit einem autonomen Testwagen und möglichen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen steht sogar der Verkauf der Sparte zur Entwicklung autonomer Fahrzeuge im Raum. In diesem Bereich setzt Lyft auf Kooperation mit anderen Unternehmen. Sowohl Lyft als auch Uber treten neuerdings auch als Vermieter von Fahrrädern und Tretrollern auf. (ds)