Vielkern-Netzwerkprozessoren von LSI und Tilera

Auf dem Mobile World Congress (MWC) geht es nicht bloß um Handys, Smartphones, Tablets und die Hard- und Software dafür, sondern auch um die Infrastruktur: etwa Mobilfunk- und Datennetze. Die Netzwerkprozessoren der LSI-Baureihe Axxia AXM5500 zielen beispielsweise auf Basisstationen. Sie vereinen bis zu 16 ARM-Prozessorkerne mit Cortex-A15-Mikroarchitektur mit bis zu 16 Netzwerkschnittstellen für 10-Gigabit-Ethernet (10GE). Bei der Vorgängergeneration ACP3400 hat LSI noch auf PowerPC- statt ARM-Kerne gesetzt. Der AXM2502 mit PowerPC-Kernen wird weiterhin mit aktueller 28-nm-Technik produziert. 2007 hatte LSI den Chip-Entwickler Tarari übernommen und später "Content Processors" wie den Tarari T2500 vorgestellt.

Auch Tilera entwickelt Multi-Core-Prozessoren für den Einsatz in Netzwerk-Equipment. Die Idee, Tilera-Prozessoren als Rechenbeschleuniger einzusetzen, scheint zwar vorerst gescheitert zu sein – von den 2010 vorgestellten SGI-Systemen Prism XL ist nichts mehr zu sehen –, aber Tilera empfiehlt die Chips etwa auch für "Big Data"-Anwendungen. Der neue Tile-Gx72 (Gx8072, PDF-Datei) enthält 72 der speziellen VLIW-Kerne und acht 10GE-Controller, die alternativ auch 32 Gigabit-Ethernet-Ports anbinden können. Tilera verkauft auch "Platforms" für Entwickler: Das sind komplette Systeme in Form von Rack-Einschüben. Die TILEmpower-Gx72 kommt mit einem Tile-GX72, 32 GByte RAM, einer SATA-Festplatte (oder SSD) und acht 10GE-Ports (SFP). Preise für diese Systeme verrät Tilera nur auf Anfrage. (ciw)