Weißes iPhone 4: Noch nicht weiß genug?
Apple hat die Markteinführung des iPhone 4 mit weißem Gehäuse wegen "Herausforderungen bei der Produktion" auf unbestimmte Zeit verschoben. Angeblich soll ein Zulieferer den Farbton noch nicht richtig treffen.
Apple hat den Verkaufsstart für das iPhone 4 mit weißem Gehäuse erneut und diesmal auf unbestimmte Zeit verschoben. Die weißen Modelle seien "weiterhin eine größere Herausforderung in der Produktion" als ursprünglich angenommen, teilte der US-Konzern am Freitagnachmittag mit. Das Smartphone soll in Weiß nun "erst später im Laufe des Jahres erhältlich sein". Mit nahezu identischem Wortlaut hatte der Hersteller einen Tag vor der Markteinführung des iPhone 4 vor vier Wochen erklärt, das weiße Modell werde erst Ende Juli erhältlich sein. Noch in der vergangenen Woche hatte CEO Steve Jobs diesen Termin im Rahmen der Pressekonferenz zum Antennenproblem des Smartphones bestätigt.
Zur Natur der Produktionsprobleme machte der Hersteller keine Angaben. Unter Hinweis auf einen chinesischen Zeitungsbericht heißt es in US-Medien aber, Schwierigkeiten beim Hersteller der Glasplatten für das iPhone-Gehäuse könnten der Grund sein. So soll das Unternehmen den Prozess für den weißen Farbauftrag auf die Glasplatten noch nicht so abgestimmt haben, dass er den Designvorgaben für die Dicke der Glasscheibe ebenso entspricht wie Apples Vorstellungen von Farbton und Sättigung. So sei die Farbschicht entweder zu dick oder das Weiß zu transparent. Wegen der damit einhergehenden Verzögerungen soll der Hersteller derzeit nur die Hälfte der geplanten Menge produzieren. Weder Apple noch der betroffene Zulieferer haben dazu eine Stellungnahme abgegeben.
Das schwarze iPhone 4, von dem Apple nach eigenen Angaben bisher rund 3 Millionen Stück verkauft hat, soll von den Produktionsproblemen nicht betroffen sein. Aber auch beim kleinen Schwarzen hat der Hersteller offenbar Probleme, die große Nachfrage zu bedienen – am Donnerstag hatte der LCD-Hersteller LG Display erklärt, Apples Bedarf an Displays für den ebenso populären iPad nicht bedienen zu können. Während US-Kunden im Online-Store mit iPhone-4-Lieferzeiten von drei Wochen vertröstet werden, ist bei der Deutschen Telekom laut deren Website "mit einem Lieferverzug von neun Wochen zu rechnen". (vbr)