Werbeaufsicht moniert Schleichwerbung mit Wayne Rooney auf Twitter

Zwei englische Profifußballer hatten in je einem Tweet zum Jahresbeginn auf ihren Sponsor Nike verwiesen. Nach Ansicht der britischen Werbeaufsicht war das verdeckte Werbung.

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"Mein Vorsatz: Das Jahr als Champion anfangen und als Champion beenden." Dieser Tweet vom 1. Januar 2012 von Wayne Rooney – der bislang bei EM und WM noch titellose englische Fußballspieler – stieß beim britischen Werberat auf Kritik. Ebenfalls moniert wurde ein Tweet des englischen Kickers Jack Wilshere, der so wie Rooneys Gezwitscher den Hashtag #makeitcount enthält und auf eine Website der Sportartikelfirma Nike verlinkt. Dies sah die Advertising Standards Authority (ASA) als Schleichwerbung an und forderte Nike auf, die Werbung zu entfernen und sie künftig als solche zu kennzeichnen.

Der beanstandete Tweet vom 1. Januar 2012.

(Bild: Twitter )

Die ASA hat von Nike erfahren, dass die Fußballspieler als Teil ihrer Verträge mit Nike aufgefordert waren, ihre Gedanken zum neuen Jahr zu twittern. Der durchschnittliche Twitternutzer bekomme jeden Tag viele Tweets zu sehen und blättere sie oft schnell durch. Viele der Twitternutzer – Rooney hat 4,3 Millionen Follower – seien sich oft nicht bewusst, dass es sich bei "Make it count" um das Motto einer Werbekampagne handele und dass die beiden Spieler von Nike ausgestattet und bezahlt werden. Daher müssten solche Tweets mit einem Hashtag wie #ad gekennzeichnet werden.

Nike hatte laut ASA argumentiert, Rooney und Wilshere hätten sich nur an ihrer Follower gewandt. Es sei den Followern durchaus bewusst, dass sie Spieler von Manchester United und Arsenal London seien und von Nike gesponsert würden. Sie seien auch in der Lage, persönliche Tweets (Rooney am 9. Januar 2012: "Just watching the bodyguard on itv2. Classic film.") von Werbung zu unterscheiden, dazu reiche der Link und der Hashtag aus.

Zu dem gestrigen Spiel seines Teams gegen die Ukraine hat sich Rooney noch nicht über Twitter geäußert. Seinen ersten Einsatz nach einer Rot-Sperre wegen einer Tätlichkeit in einem Qualifikationsspiel zur EM krönte der millionenschwere Stürmer mit einem Abstaubertor. (anw)