Zalando schlieĂźt einen Standort in Brandenburg
Von der Schließung des Standorts nahe Potsdam sind bis zu 80 Mitarbeiter betroffen. Einige sollen an einem anderen Standort weiter beschäftigt werden.
Der Online-Kleiderhändler Zalando schließt seinen Standort in Marquardt bei Potsdam. Das berichtet der Sender rbb. Ein Teil der 50 bis 80 betroffenen Mitarbeiter könne an den Standorten Brieselang (Havelland) oder in Erfurt weiterarbeiten. Die anderen seien ohnehin nur befristet beschäftigt gewesen. Das Unternehmen hatte die Vertriebshalle in Marquardt Mitte 2012 bezogen. Zalando betonte laut rbb, dass die Schließung nichts mit den dort anstehenden Betriebsratswahlen zu tun habe. Einen weiteren Standort hat das Unternehmen in Mönchengladbach, die Zentrale ist in Berlin.
Im vergangenen Jahr hat das Online-Kaufhaus 1,8 Milliarden Euro umgesetzt, das sind 600 Millionen mehr als im Jahr 2012. Allerdings verbesserte sich die Profitabilität weniger als erhofft, die EBIT-Marge um einen halben Prozentpunkt auf -7,2 Prozent. Das Unternehmen schrieb also weiter rote Zahlen, vor Steuern und Zinsen hatte es aber nach eigenen Angaben in Deutschland, Schweiz und Österreich, wo es knapp 60 Prozent seines Umsatzes erzielt, die Gewinnschwelle überschritten.
In jüngster Zeit geriet Zalando durch eine Reportage des Fernsehsenders RTL in den Blick der Öffentlichkeit. Eine Reporterin hatte dort undercover gearbeitet, um Verstöße gegen das Arbeitsrecht aufzudecken. Zalando erstattete daraufhin Anzeige, die Erfurter Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen des Verdachts auf Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen. Wegen des Berichts wurden auch die Thüringer Datenschützer aufmerksam, weil darin dargestellt wird, wie Mitarbeitern ihre Leistungsdaten vorgehalten werden. (anw)