iPhone-Verträge mit Mobilfunkanbietern: Vorwurf der Preistreiberei
Apples Vertragsvorgaben für Mobilfunkanbieter haben nach Angabe der kanadischen Kartellbehörde möglicherweise zu höheren Preisen für Konsumenten geführt. Die Wettbewerbshüter fordern weitere Unterlagen von dem kalifornischen Konzern.

Schlange vor einem Apple Store beim Verkaufsstart des iPhones
(Bild: dpa, Ansgar Haase)
In einer eidesstattlichen Erklärung hat die kanadische Kartellbehörde nun Gründe für die Prüfung der Verträge zwischen Apple und den Netzbetreibern genannt, wie Re/code meldet. Die Vorgaben über den Vertrieb des iPhones hätten möglicherweise dazu geführt, dass Mobilfunkanbieter davon absehen, die Gerätepreise konkurrierender Smartphones zu senken, erklärte die Behörde – auch könnten die Verträge die Netzbetreiber ermutigt haben, die Tarifpreise für Geräte anderer Hersteller zu erhöhen.
Es sei deshalb möglich, dass die vertraglichen Verpflichtungen der Carrier dazu geführt haben, dass kanadische Konsumenten für Mobiltelefone und Mobilfunkdienste mehr bezahlen müssen, schließen die Wettbewerbshüter – bisher sei aber noch kein Fehlverhalten bei Apple festgestellt worden.
Die Kartellbehörde will mit einem Gerichtsbeschluss Einblick in weitere Dokumente erhalten, die zurück bis ins Jahr 2008 reichen. Apple wurde dem Bericht zufolge schon im April über die Untersuchung informiert und hat bereits Dokumente bereitgestellt, auch die Netzbetreiber haben Einblick in Unterlagen gewährt.
Die Europäische Kommission und Frankreichs Finanzministerium führen ähnliche Prüfungen durch. In diesen Fällen hatten sich offenbar Mobilfunkanbieter über die Vertragsbestimmungen beschwert: Apple erteilt angeblich strikte Vorgaben zur Abnahmemenge und dem Abverkauf in einem bestimmten Zeitraum, dies führe beispielsweise dazu, dass die Netzbetreiber das iPhone besonders bewerben, so ein Mobilfunk-Manager. (lbe)