Embeddded-Mainboard mit x86-CPU und Coreboot
Das Mini-Board apu1c mit lüfterlos gekühltem AMD-Doppelkern bootet Open-Source-Firmware, besitzt drei Gigabit-Ethernet-Ports, SATA und Mini-Card-Slots.
Die schweizerische Firma PC Engines entwickelt seit Jahren Single Board Computer, die sich etwa für Router eignen. Viele der sparsamen Mini-Boards mit lüfterlos kühlbaren x86-SoCs sind mit mehreren Gigabit-Ethernet-Chips bestückt. Als Firmware kommt statt einem normalen BIOS oder UEFI-Firmware mit proprietärem Binärcode bei einigen PC-Engines-Mainboards die quelloffene Firmware Coreboot zum Einsatz.
So auch beim apu.1c, das mit dem AMD G-T40E bestückt ist: Einer Accelerated Processing Unit (APU) mit zwei Bobcat-Prozessorkernen. Der G-T40E mit 6,4 Watt TDP ist die Embedded-Version des Anfang 2011 vorgestellten C-50 (Ontario/Brazos) und taktet ebenfalls mit 1 GHz. Die integrierte GPU wird hier nicht für die Grafik-Ausgabe benutzt, weil schlichtweg kein Anschluss für einen Monitor oder ein Display vorhanden ist. Zugriff auf eine Textkonsole ist aber außer via Ethernet auch per COM-Port (RS-232) möglich.
In wenigen Tagen will PC Engines auch die teurere Version apu1c4 mit 4 GByte RAM ausliefern, die aktuelle besitzt 2 GByte. Deutsche Versandhändler verkaufen das apu1c für 149 Euro. Im passenden Aluminiumblech-Gehäuse case1d2u braucht der G-T40E keinen Kühler, sondern führt seine Abwärme – das System soll 6 bis 12 Watt aufnehmen – über Wärmeleitpads auf das Gehäuse.
Als Boot-Medium lassen sich ein USB-Stick (USB 2.0), eine SD-Karte oder eine SSD mit mSATA- oder SATA-Anschluss verwenden. Zwei weitere PCIe-Mini-Card-Steckfassungen nehmen Erweiterungskärtchen auf, etwa WLAN-Adapter. Eine Mini-Card-Fassung ist mit einem SIM-Slot verbunden und eignet sich damit für UMTS- oder LTE-Modems. Am SATA-Port lässt sich eine Festplatte anschließen und es stehen GPIO-Pins, LPC- und I2C-Interfaces bereit. (ciw)