Ubuntu-Telefone für Oktober angekündigt
Erste Smartphones mit Ubuntu sollen ab Oktober diesen Jahres in zwei Regionen auf den Markt kommen.
Erste Smartphones mit Ubuntu sollen ab Oktober diesen Jahres auf den Markt kommen. Das hat Mark Shuttleworth, Gründer des Ubuntu-Herstellers Canonical, gegenüber dem Wall Street Magazine erklärt. Die Ubuntu-Telefone sollen in zwei großen Regionen verkauft werden – welche das sind und ob die USA dazugehören, hat Shuttleworth nicht verraten. Laut Shuttleworth interessierten sich eine Reihe von TK-Anbietern für das im Januar vorgestellte Ubuntu for phones; konkrete Namen nannte er allerdings nicht. Eine Entwicklerversion von Ubuntu for phones soll noch im Februar verfügbar werden.
Ubuntu for phones verwendet einen Android-kompatiblen Linux-Kernel, sodass Android-Treiber verwendet werden können – das sollte die Portierung des Systems auf Android-Telefone recht einfach machen. Apps werden als Web App in HTML5 oder nativ mit Qt in C/C++, der Qt Markup Language (QML) und JavaScript programmiert und können über das Ubuntu SDK Canonicals Cloud-Dienst Ubuntu One nutzen. Damit könnten Mobilfunk-Provider einfach eigene, Cloud-basierte Apps entwickeln, ohne eine eigene Cloud-Infrastruktur vorhalten zu müssen.
Mit nativen Apps soll Ubuntu for phones bereits auf Mittelklasse-Smartphones performant laufen. Highend-Hardware soll man über eine Docking-Station mit einer Tastatur und einem Monitor verbinden und so als Ubuntu-PC nutzen können. Auf der CES Mitte Januar konnte man bereits ein Google Nexus mit Ubuntu for phone in Augenschein nehmen.
Canonical möchte mit seinem Smartphone-Betriebssystem vor allem Mobilfunkanbieter ansprechen, denen das Unternehmen eine weitgehende Konfigurierbarkeit und die Loslösung von den Ökosystemen von Apple und Google verspricht. Damit steht Canonical allerdings nicht alleine da: Samsung und der japanische Mobilfunkanbieter NTT Docomo arbeiten an einem Smartphone mit dem MeeGo-Nachfolger Tizen. Auch Jolla, gegründet von einigen ehemaligen Nokia-Mitarbeitern, arbeitet an einem MeeGo-Nachfolger namens Sailfish OS. Beide Systeme verwenden das Qt-Toolkit für die Oberfläche. Mit dem Firefox OS von Mozilla ist ein weiteres Smartphone-Linux im Rennen, das auf HTML5-Apps setzt.
Siehe dazu auch:
- Ubuntu fürs Telefon?, Kommentar auf heise open
(odi)