Per Kopierschutz versteckte Dateien mit Windows-Bordmitteln finden und kopieren

Kopierschutz-Software versucht Daten lesbar, aber nicht kopierbar zu machen. Wir haben einen solchen Schutz für USB-Sticks analysiert.

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Wie man trickreich versteckte Dateien mit Windows-Bordmitteln aufstöbert

(Bild: Albert Hulm)

Lesezeit: 12 Min.
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Vor einiger Zeit fiel uns ein kopiergeschützter USB-Stick in die Hände. Angeblich sollten sich die darauf enthaltenen Dateien lesen und abspielen lassen (es waren Audiodateien), aber man sollte sie nicht kopieren können. Prinzipiell ist das kaum möglich. Besonders dann nicht, wenn die genutzte Hardware und das Trägermedium ganz vom Nutzer kontrolliert werden, wie das bei PCs und USB-Sticks der Fall ist: Wenn etwas lesbar ist, dann kann man die gelesenen Daten auch irgendwohin schreiben und damit kopieren. Unser Interesse war geweckt und so begaben wir uns auf Spurensuche, mit welchen Tricks die Entwickler der auf dem Stick befindlichen Kopierschutz-Software den Nutzer am Kopieren hindern wollen.

Dazu nutzten wir lediglich Bordmittel von Windows. Der Einsatz spezialisierter Werkzeuge ist nicht nötig, weil die Daten nur versteckt werden; um einen wirksamen Kopierschutz handelt es sich bei dem, was solche reinen Software-Lösungen bieten, in der Regel nicht. Ähnlich den Kopierschutzmechanismen für Audio-CDs versuchen sie, mit Konventionen und impliziten Annahmen zu brechen. Bei den Audio-CDs wurden absichtlich "fehlerhafte" CDs produziert, auf dem USB-Stick wurden "illegale" Dateinamen genutzt, um so gängige Applikationen ins Schleudern zu bringen.

Auch wenn die Tools als "Schutz" nichts taugen, kann man viel Spaß an solchen Analysen haben und lernt obendrein eine Menge über Windows und Dateisysteme.