5 Typen, auf die Ihr Unternehmen gut verzichten kann

Sie nörgeln, nerven und kosten die Firma Zeit und Geld: Manche Typen sollte man lieber erst gar nicht einstellen. Hier sind die Top-Five der nervigsten Mitarbeitertypen und Tipps, wie man mit ihnen fertig wird.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Marzena Sicking
Inhaltsverzeichnis

Es gibt Mitarbeiter-Typen, die jede Firma braucht. Und andere, die man lieber erst gar nicht hätte einstellen sollen. Dummerweise ist es wie ein Naturgesetz, dass sich jedes Unternehmen mindestens einen Intriganten, eine Zicke und ein Opfer einhandelt – die dann nachhaltig den Betriebsfrieden stören.

Zugegeben: es gibt Arbeitsstellen, da werden diese Typen durchaus geschätzt und vielleicht sogar gebraucht. Ihre Firma ist aber nicht das Finanzamt oder die Gesundheitsbehörde, sondern ein aufstrebendes und innovatives Unternehmen, dass nach Geld, Macht und Größe strebt – zumindest so in etwa. Blöderweise kann der Pendant aber Veränderungen nicht ausstehen und wird jedem neuen Prozess mit vollem Einsatz im Wege stehen. Das ist der einzige Bereich, in dem er sich wirklich produktiv zeigt. Geschwindigkeit ist auch nicht so sein Ding, denn er arbeitet extrem sorgfältig, also langsam, und überprüft seine Ergebnisse anschließend mehrmals. Zielorientiert, zeitkritisch, kreativ arbeiten – das kann der Pendant sicher nicht, es macht ihm außerdem Angst und er wird mit allen Mitteln versuchen, sein Bürokratendenken dagegenzusetzen. Haben Sie versehentlich einen Pendanten eingestellt, sollten Sie ihn dringend in die einsamen Hallen der Buchhaltung versetzen oder zum Datenschutzbeauftragten ernennen. Dann hält er die auf Effizienz gedrillten Kollegen wenigstens nicht den ganzen Tag vom Arbeiten ab.

Diesen Typ fangen sich die meisten Unternehmen ein, denn er ist wie ein ansteckender Virus. Hat man erst mal einen im Haus, kommen automatisch weitere hinzu, der Inrigant ist quasi ansteckend. Leider tarnt er sich auch sehr gut: beim Vorstellungsgespräch verspritzt er natürlich noch kein Gift, sondern sehr viel Charme. Und auch im Alltag ist er nicht so leicht zu erwischen, denn vordergründig wird er immer das Wir-Gefühl und die Teamarbeit in den Vordergrund stellen, während er tatsächlich nur einfach andere für sich arbeiten lässt. Oft ist der Intrigant auch ausgesprochen geschickt im Umgang mit Vorgesetzten. Lassen Sie sich nicht "einlullen" und achten Sie auf Warnsignale: Meinungsmache, Gerüchte streuen, schlechte Stimmung verbreiten – das sind typische Kennzeichen des Intriganten. Haben Sie ihn erwischt, müssen Sie das Problem konkret ansprechen und klar machen, dass Sie Stimmungsmache und Intrigen in Ihrem Haus nicht dulden.

Das Opfer ist im Gegensatz zum Intriganten leicht auszumachen, denn die wehleidige Haltung drückt sich schon in der äußeren Erscheinung aus. Hängende Schultern, blasses Gesicht, ein Gang wie ein geprügelter Hund – die typische Opferhaltung eben. Dieser Mitarbeiter ist sich seiner "Ausstrahlung" durchaus bewusst, aber sie ist beabsichtigt: schließlich sollen die anderen sehen, wie schlecht es ihm oder ihr geht und das Opfer doch bitte auch darauf ansprechen. Denn das ist der liebste Zeitvertreib des Opfers: Statt im Büro der vertraglich vereinbarten Tätigkeit nachzugehen, wird gejammert, geheult und wehgeklagt, was die Arbeitszeit hergibt. Ob es sich nun um den bösen Kollegen handelt, der einem mal wieder Unrecht getan hat (Intrigant!) oder ob es private Beziehungsprobleme sind, ist relativ egal. Hauptsache, es gibt schlechte Nachrichten, die dem Opfer das Mitleid und die Aufmerksamkeit der anderen Kollegen garantieren. Das Opfer lässt sich sein schwaches Selbstbewusstsein von den anderen aufpolieren und sie gerne auch die Arbeit erledigen. Versuchen Sie aber niemals, das Opfer offen für seine Art zu kritisieren. Das hat entweder einen hysterischen Anfall oder eine mehrwöchige Krankschreibung zur Folge – oder beides.

Um es gleich vorweg zu sagen: "Die Zicke" kann durchaus auch männlichen Geschlechts sein. Man erkennt sie nicht am Geschlecht, sondern an den hängenden Mundwinkeln. Denn "die Zicke" ist garantiert humorlos, schnippisch und schlecht drauf. Das würde sich auch nicht ändern, wenn Sie ihm/ihr einen Chefposten plus doppeltes Gehalt anbieten würden. Brauchen Sie aber gar nicht, denn in der Regel findet sich die Zicke schon in einer relativ hohen Position, die Zickigkeit wird als Zeichen der Macht kultiviert, man könnte sie auch als Arroganz bezeichnen. Diese Person ist natürlich völlig unfähig, wenn es darum geht, Mitarbeiter zu motivieren oder gar Talente zu entdecken und zu fördern. Viel zu groß ist ihre Angst, dass sie sich Konkurrenz heranzüchten könnte. Stattdessen wird auf jedem kleinen Fehler herumgetrampelt. Auch völlig unrealistische Zielsetzungen sind hier an der Tagesordnung. Nur wer in seinem Unternehmen Personal abbauen will, sollte eine Zicke einstellen. Da werden soviele Mitarbeiter die Flucht ergeifen, dass sich viele Abteilungen quasi von selbst erledigen.

Genau wie bei der Zicke gilt auch hier: "die Petze" kann durchaus auch ein Kerl sein. Diese Person ist normalerweise ziemlich verhaltensunauffällig – insbesondere, wenn es um die eigentliche Arbeitsleistung geht, sind keine besonderen Ausschläge zu erwarten. Wie eine Boa verharrt sie in absoluter Bewegungslosigkeit und wartet darauf, dass der Gegner einen Fehler macht. Und Gegner, dass sind alle anderen. Sollte so einem armen Wicht tatsächlich ein Fehler unterlaufen, wird der Chef es garantiert innerhalb kürzester Zeit erfahren. Die Petze ist übrigens immer ein Mischwesen: entweder beinhaltet sie noch Züge vom Pedanten oder vom Intriganten. Die pedantische Petze kann es einfach nicht fassen, dass einem Kollegen ein Fehler unterlaufen ist. Ihr könnte das schließlich nicht passieren! Das kommt davon, wenn man sich immer so hetzt! etc. usw. Sie hält es für ihre Pflicht, den Chef umgehend über das Problem zu informieren. Die Petze mit Intriganten-Einschlag ist noch fieser: Sie bringt es nämlich fertig, den Kollegen, der den Fehler gemacht hat, vordergründig zu trösten. Natürlich ist ihr das Befinden des "Täters" völlig wurscht, es geht nur darum, weitere Details zu erfahren, die man dann dem Boss stecken kann. (Marzena Sicking) / (map)
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