Betrug mit Mehrwertsteuer-Identifikationsnummern

Unternehmer, die ein offiziell aussehendes Schreiben aus Brüssel bekommen, sollten vorsichtig sein: es könnte sich um eine Fälschung handeln.

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Von
  • Marzena Sicking

Seit einigen Wochen erhalten Unternehmer innerhalb der EU verstärkt offiziell aussehende Anschreiben aus Brüssel. Diesem ist ein Formular beigefügt, dass wie ein behördliches Dokument aussieht. Damit kann man angeblich eine Mehrwertsteuer-Identifikationsnummer beantragen. Vorher ist allerdings noch eine Gebühr fällig. Wer sich darauf einlässt, bekommt tatsächlich auch eine Identifikationsnummer zugeschickt. Diese ist allerdings das Papier nicht wert, auf dem sie steht.

Gewerbetreibende erhalten diese Identifikationsnummer, um innerhalb der EU umsatzsteuerbefreite Geschäfte abwickeln zu können. Allerdings müssen sie diese selbst beantragen, die Behörden rufen in der Regel nicht dazu auf.

Hinter den Anschreiben stecken Betrüger, die europaweit versuchen, "Gebühren" bei Unternehmern für gefälschte IDs abzukassieren. Auf den ersten Blick sind die Fälschungen nicht unbedingt erkennbar, denn sie sehen einem offiziellen EU-Dokument täuschend ähnlich. Und gerade Neu-Unternehmern ist oft nicht bekannt, dass ausschließlich die nationalen Steuerverwaltungen dazu berechtigt sind, die Mehrwertsteuer-Identifikationsnummern zu vergeben.

Die EU-Kommission sah sich deshalb dazu veranlasst, in einer offiziellen Mitteilung vor diesen Steuerbetrügern zu warnen. Diese Warnung wurde nun von der IHK an ihre Mitglieder weitergegeben. Unternehmern, die ein entsprechendes Kauf-Angebot erhalten, wird empfohlen, sich mit der zuständigen Steuerverwaltung in Verbindung zu setzen. (masi)