Familienunternehmen als Arbeitgeber besonders attraktiv

Von wegen altbacken und angestaubt: Familienunternehmen haben im Kampf um Fachkräfte die Nase vorn. Sagt jedenfalls eine Studie, die ihnen besondere Attraktivität bescheinigt.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Karriereperspektiven und Arbeitsatmosphäre spielen bei der Arbeitgeberwahl die größte Rolle

(Bild: Stiftung Familienunternehmen)

Früher oder später wird der Mangel an Fach- und Führungskräften spürbar werden, sagen die Experten. Allein der demographische Wandel werde dafür sorgen, dass sich der Wettbewerb um kompetente und motivierte Mitarbeiter immer weiter verschärft. Doch wer glaubt, dass große Konzerne hier grundsätzlich die Nase vorn haben, irrt. Im Gegenteil: Junge Talente sind nicht besonders erpicht darauf, als Mitarbeiter in der anonymen Masse unterzugehen. Deshalb haben Familienunternehmen in ihren Augen in den letzten Jahren deutlich aufgeholt, besagt jedenfalls eine aktuelle Studie bestätigt, die die Universität Witten/Herdecke im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen und des Entrepreneurs-Club durchgeführt hat.

Was sich die jungen Fach- und Führungskräfte von einem guten Arbeitgeber wünschen, hat sich laut den 737 Befragten demnach nicht geändert: gute Karriereperspektiven, eine inspirierende Arbeitsatmosphäre und eigenverantwortliches Arbeiten werden als die wichtigsten Kriterien bei der Arbeitgeberwahl genannt. Standort oder Beschäftigungssicherheit spielen für Young Professionals hingegen nur eine untergeordnete Rolle.

Laut Studie haben kleine und mittelständische Familienunternehmen demnach besonders gute Chancen, sich talentiertes Personal zu sichern. Vorausgesetzt, sie schaffen es, ihre traditionellen Stärken besser zu "verkaufen“. Denn flache Hierarchien, flexible Strukturen, kurze Entscheidungs- und Kommunikationswege, viel Eigenverantwortung und Teamgeist seien hier eher zu finden, als in Großkonzernen. Allerdings ist dies den jungen Akademikern durchaus auch gewusst: sie bewerten Familienunternehmen in diesen Punkten deutlich besser, als große Gesellschaften.

Zwar wird den Familienunternehmen eine große Attraktivität bescheinigt, allerdings meist nur in der Theorie. In der Praxis kämpfen diese Firmen bei der Personalrekrutierung häufig noch mit Schwierigkeiten und Vorurteilen. Viele Familienunternehmen verfolgen eine äußerst restriktive Informationspolitik und sind in der Öffentlichkeit daher nur wenig bekannt. Hinsichtlich ihrer Reputation, einem attraktiven Gehalt, der Internationalität und der Standortattraktivität schneiden Familienunternehmen in den Augen der Befragten deshalb deutlich schlechter ab, als Großkonzerne.

Die komplette Studie zur Attraktivität von Familienunternehmen steht unter www.familienunternehmen.de zum kostenlosen Download bereit. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)