Gute Laune fördert Kreativität und Leistung

Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter an einem schwierigen Problem arbeiten lassen, sollten dabei keinen Druck ausüben. Reißen Sie lieber ein paar Witze oder schauen Sie sich lustige Filme an. Auch wenn es komisch klingt: Das ist keine Zeitverschwendung, sondern fördert die Kreativität.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Wissenschaftler der Universität von Western Ontario haben in Studien bestätigt, was jeder Arbeitnehmer schon längst geahnt hat: Spaß und eine positive Stimmung steigert die Kreativität. So schnitten Studenten bei Tests deutlich besser ab, wenn sie sich zuvor Musik- oder Videoclips angesehen hatten. Das gilt allerdings nur für "gute Laune"-Musik und -Videos. Machte das Material die Probanten traurig, war anschließend auch keine Leistungsssteigerung zu verzeichnen. Im Gegenteil. Fazit: Die Laune beeinflusst maßgeblich den Erfolg.

Ins gleiche Horn bläst auch eine Umfrage des Beratungsunternehmens Iqudo, die im Sommer durchgeführt wurde. Die besten Ideen haben Bundesbürger demnach im Bad, auf dem Sofa oder beim Fernsehen – also in entspannten und entspannenden Situationen. Als Kreativitätsbremse nennt die Mehrheit "Stress", gefolgt von Ablenkung durch Kollegen und Vorgesetzte.

Was sollten Führungskräfte also tun, um das Beste aus Ihren Mitarbeitern rauszuholen? Wenn es um eine kreative Lösung geht, dann sollten sie vor allem den "Spieltrieb" der Mitarbeiter fördern. Man muss nicht – wie so manche Medien- oder Werbeagentur – gleich Tischfussball und Playstation anbieten. Aber der iPod im Ohr und die Raucherpause vor der Tür sind eben doch nicht nur Zeitverschwendung, sondern Teil des kreativen Prozesses. Auch sollte man das eigene Verhalten ständig überprüfen: Ausgeglichene und gut gelaunte Führungskräfte sind motivierend, schlecht gelaunte können die ganze Belegschaft "runterziehen". Also achten Sie auf Ihre Körpersprache und zeigen Sie eine positive Einstellung gegenüber Ihren Mitarbeitern! Und bekommen Sie bitte keinen Anfall, wenn Sie einen Mitarbeiter beim Browsergame erwischen.

Sollte es beim anschließenden Brainstorming nicht gleich lauter geniale Einfälle hageln, sollten Sie trotzdem nicht enttäuscht sein. Denn gute Laune steckt an und man hört Sie auch durchs Telefon – das macht Eindruck beim Kunden. So steigt mit einer positiven Grundstimmung in Ihrem Unternehmen nicht nur die Kreativität, sondern auch die Wahrscheinlichkeit auf mehr erfolgreiche Abschlüsse.

Für alle Mitarbieter gilt aber weiterhin: Vorsicht! Wer seine Arbeitszeit nicht dem Job, sondern anderen Aktivitäten widmet, kann eine Abmahnung oder sogar eine Kündigung kassieren. Üben Sie sich also lieber in Selbstkontrolle und richten Sie sich bei der "Kreativitätsförderung" lieber am Niveau Ihres Chefs aus. Sonst ist bald wieder Schluss mit lustig. (masi)