Störfaktor Familie

Im Home-Office arbeiten zu können, wünschen sich viele Arbeitnehmer. Doch wie eine aktuelle Umfrage zeigt, lauern auch hier zahlreiche Stressfaktoren.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Einer der großen Vorteile im des Home-Office ist, dass sich der Arbeitnehmer den morgendlichen und abendlichen Stau bzw. das Gedränge in den öffentlichen Verkehrsmittel sparen kann. Deswegen wünschen sich auch so viele, dass ihre Firma diese Arbeitsform erlaubt. Doch das Mißtrauen, das viele Arbeitgeber gegenüber alternativen Arbeitsmodellen zeigen, scheint berechtigt. Denn die Arbeit im Home-Office ist keinesfalls so effektiv, wie von den Befürwortern immer behauptet wird. Das zeigen jedenfalls die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage von Regus.

So klagt jeder zweite "Home Worker" hierzulande über große Konzentrationsschwächen. Und auch wer kein grundsätzliches Konzentrationsproblem im heimischen Büro hat, kann nicht ungestört arbeiten. Größter Störfaktor ist die liebe Familie: 73 Prozent der Betroffenen werden regelmäßig von Kindern oder Partnern bei der Arbeit unterbrochen. Sind die mal nicht im Haus, nerven eben die Haustiere.

Auch scheint die Arbeit in privater Umgebung der Gesundheit nicht förderlich zu sein. Jeder fünfte Befragte klagt über Rückenschmerzen oder Haltungsschäden durch schlechte Sitzgelegenheiten im oft improvisierten Home-Office. Auch die Internetverbindung ist im eigenen Haus oftmals nicht so gut wie im Büro und schränkt deshalb die Produktivität der Arbeitnehmer an. Insgesamt 25 Prozent der Home Worker sind mit ihrer unprofessionellen bzw. fehlenden Büroausstattung unzufrieden: ihnen fehlen Drucker, Kopierer oder Faxgerät. 26 Prozent haben regelmäßig das Problem, dass der Zugriff auf wichtige Geschäftsdaten oder Unterlagen vom Home-Office aus nicht möglich ist und so die Arbeit erschwert wird. Außerdem fühlen sich 26 Prozent durch typische Haushaltsgeräusche wie Wasch- oder Spülmaschine gestört oder durch die Türklingel aus der Konzentration gerissen.

Interessant ist, dass die Ablenkung bei Home Workern in Deutschland ein besonders großes Problem ist. Im weltweiten Vergleich haben nämlich nur 59 Prozent an, durch Kinder gestört zu werden, nur 39 Prozent werden von anderen Familienmitgliedern gestört. Mit 43 Prozent klagen auch deutlich weniger Arbeitnehmer als in Deutschland über grundsätzliche Konzentrationsschwierigkeiten im Home-Office. Insgesamt wurden 24.000 Berufstätige in 90 Ländern befragt. (gs)
(masi)