Unternehmensverkäufer sind meist schlecht vorbereitet

Mittelständler, die ihr Unternehmen verkaufen wollen, gehen dabei oft ziemlich planlos vor. Auch überschätzen sie häufig den Wert ihres Unternehmens.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Die Münchner Unternehmensberatung Raffel GmbH Corporate Development zeigt in ihrer aktuellen Studie "Wertminderer und Dealbreaker beim Unternehmensverkauf im Mittelstand", wie mangelhaft häufig die zum Kauf angebotenen Unternehmen vorbereitet sind. Befragt wurden professionelle Unternehmenskäufer, die Auskunft über die Qualität der ihnen angebotenen Unternehmen gaben. Es handelte sich um insgesamt 390 Top-Entscheider von Private Equity-Unternehmen, die hauptsächlich in den deutschen Mittelstand investieren.

Ergebnis: Im Durchschnitt sind rund 40 Prozent der zum Verkauf angebotenen Unternehmen mangelhaft oder gar nicht auf den Verkauf vorbereitet. 10 Prozent der Befragten sind sogar der Meinung, dass mehr als ein Viertel der ihnen angebotenen Unternehmen nicht ausreichend auf den Verkauf vorbereitet waren.

So fehle es meistens an einer echten "strategischen Story" bzw. an einem Konzept, wie das Unternehmen in den kommenden Jahren auf dem Markt agieren will. Dabei interessiert sich ein Käufer nicht nur für den aktuellen Ist-Zustand, sondern gerade für die solide Zukunftsplanung des Unternehmens. Eine gute Vorbereitung steigert die Attraktivität des Unternehmens. Problematisch sei außerdem, dass meistens der bisherige Unternehmensinhaber noch an Bord ist und weiterhin eine wichtige Rolle im Unternehmen spiele. Das führe in der Regel zu zusätzlichen "Abschlägen" auf den Kaufpreis.

So gut wie immer sei der geforderte Preis für das angebotene Unternehmen unrealistisch hoch, berichten 84 Prozent der Befragten. Dabei werde der hohe Preis nicht aus verhandlungstaktischem Kalkül ausgerufen, sondern sei durch eine grundsätzlich überhöhte Einschätzung des Unternehmenswertes bedingt. Deshalb seien viele Anbieter auch nicht bereit, von diesen Preisvorstellungen abzurücken, so dass die Verhandlungen häufig scheitern. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)