Google Play: Schläfer-Apps infizieren Millionen Android-Geräte

Google kämpft in seinem App-Store gegen eine neue Betrugsmasche: Dabei legen sich Apps auf die Lauer und erst nach einer Inkubationszeit von bis zu 30 Tagen nerven sie Nutzer mit Werbeeinblendungen. Diese verlinken wiederum auf betrügerische Seiten.

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Google

(Bild: dpa, Christof Kerkmann)

Lesezeit: 2 Min.

Google sieht sich in seinem App-Store erstmals mit Adware-Apps konfrontiert, die Android-Nutzer erst nach einem gewissen Zeitraum mit Werbeeinblendungen belästigen. Das hat ein Nutzer im Forum der Virenschutz-Entwickler von Avast herausgefunden.

Einem Eintrag des Virenforschers Filip Chytry im Avast-Blog zufolge legen sich die Apps bis zu 30 Tage auf die Lauer, bevor die Werbeeinblendungen auftreten. Gemäß Chytry sei zur Aktivierung noch ein Neustart des Gerätes nötig.

Nach einer Inkubationszeit von bis zu 30 Tagen nervt das Durak Kartenspiel Nutzer mit Werbeeinblendungen.

(Bild: Avast)

Betroffen seien dabei unter anderem ein Kartenspiel, eine App über die russische Geschichte und ein IQ-Test. Gemäß Chytry mache es der lange Zeitraum den Nutzern nicht leicht, die für die Werbeeinblendungen verantwortliche App im Nachgang ausfindig zu machen. Zudem funktionieren die Apps laut seiner Aussage über den gesamten Zeitraum ohne Probleme, was eine Identifikation weiter erschwere.

Die Werbeeinblendungen behaupten unter anderem, dass das System nicht aktuell sei und verlinken auf betrügerische Seiten.

(Bild: Avast)

Die Werbeeinblendungen sollen nach der Aktivierung immer nach dem Entsperren des Gerätes auftauchen. Inhaltlich unterscheiden sie sich gemäß Chytry durchweg voneinander und gaukeln dem Nutzer unter anderem vor, dass sein System nicht mehr aktuell sei und er doch auf den Update-Link klicken sollte. Geschieht dies, lande der Nutzer auf betrügerischen Seiten, die ihm wiederum Premium-SMS-Dienste oder ähnlich ausgerichtete Apps unterjubeln wollen. Doch Chytry zufolge verlinken die Werbeeinblendungen auch auf verschiedene Sicherheits-Apps und er fragt sich, ob sich diese über die Adware vermarkten.

Laut Google Play soll das betroffene Durak Kartenspiel bereits auf fünf bis zehn Millionen Geräten gelandet sein. Mittlerweile wurden die betroffen Anwendungen aus dem App-Store entfernt. (des)