Microsoft will Betreiber des Zeus-Botnetzes identifiziert haben
Nach dem Schlag gegen zwei Botnetze im März dieses Jahres ist es Microsoft nach eigenen Angaben gelungen, zwei Verantwortliche auszumachen.
Zusammen mit Bundesbehörden und Finanzunternehmen hatte Microsoft im März zwei Botnetze ausgehoben. Die darauf folgende Klage beim Bundesbezirksgericht in New York erging seinerzeit gegen Unbekannt – nun hat Microsoft nach eigenen Angaben zwei Verantwortliche ausgemacht. Der Konzern will alle Beweise, die die Schuld von Yevhen K. und Yuriy K. belegen sollen, nun der US-Bundespolizeibehörde FBI übergeben.
Die zwei Beschuldigten sollen bereits im Zusammenhang mit der Verbreitung von Zeus-Malware in Großbritannien in Haft sein, schreibt Richard Domingues Boscovich von Microsofts Digital Crime Unit. Microsoft habe die britische Regierung unterrichtet, dass der Konzern mit dem FBI zusammenarbeitet und seine Unterlagen weitergereicht hat. Trotz aller Bemühungen sei es nicht gelungen, die weiteren Beteiligten ausfindig zu machen, räumt Microsoft ein.
Der Softwarekonzern beschuldigt die Betreiber, in den vergangenen fünf Jahren Schäden von umgerechnet 75 Millionen Euro verursacht zu haben. Außerdem sollen Hintermänner die Malware zum Kauf angeboten haben, zu Preisen zwischen 700 Dollar (528 Euro) und 15.000 Dollar (11.000 Euro). Insgesamt geht Microsoft von weltweit 13 Millionen mit Zeus infizierten Rechnern aus. Die Zahl der Infektionen mit Zeus-Malware ist nach Angaben von Microsoft seit der Aktion im März bis Mitte Juni von 780.000 auf 340.000 zurückgegangen. (anw)